Wohnungssuche die Erste
Ich bin gut in Barcelona gelandet und habe heute den ganzen Vormittag mit Beine-in-den-Bauch-Stehen oder wahlweise Sitzen verbracht... stundenlang. Erst war ich bei der Ausländerbehörde um meine "Residencia" zu beantragen. Ich habe zwar schon eine Ausländer-Identifikationsnummer, aber nur auf einem Blatt Papier und das ist doch sehr unpraktisch. Die "Tarjeta de residencia" hat das Format einer Kreditkarte (noch ne Karte!) und wird hier überall akzeptiert. Vieles geht einfacher als mit dem deutschen Personalausweis. Stellt es euch wir einen spanischen Perso vor, nur dass ich weiterhin deutsche Staatsbürgerschaft habe.
Wie immer hier in Spanien zieht man eine Nummer und ist dann irgendwann dran. Irgendwann... Wie fühlt es sich an mit 25 verschiedenen Nationalitäten in einem Raum? Jeder taxiert jeden und fragt sich was der andere in Spanien will. Weiße werden meist sowieso abgestempelt. Die Europäer eben. Für die ist doch sowieso alles einfach. Müssen sich nicht einmal in der Schlange anstellen. Nur noch die Nummer ziehen und dann warten, während alle Nicht-Europäer vorher schon ewig in einer Schlange auf der Straße standen. Um überhaupt zum Nummernziehen zugelassen zu werden. Chinesen, Dominikaner, Amerikaner, Peruaner, Marrokaner, Russen, ... Ich glaube es war so ziemlich alles vertreten. Es ist interessant die Leute zu beobachten. Gibt es einen Unterschied zwischen den Völkern in ihrer Fähigkeit zu warten? In ihrer Gabe der Geduld?
Und was habe ich am Ende bekommen? Einen Termin im Juli. Diese Sachen werden grundsätzlich nur mit Termin erledigt. Na prost Mahlzeit. Zu guter Letzt habe ich dann auch noch erfahren, dass ich den Termin auch hätte per Telefon oder Email ausmachen können. Das muss einem doch gesagt werden!!
Danach gings ins Registro Civil. Ich habe nachgefragt, ob ich mit der Residencia eventuell um das Ehefähigkeitszeugnis (brauchen Deutsche um in Spanien heiraten zu können) herumkomme, weil ich doch dann fest in Spanien bin und auch 'fast' als Spanierin behandelt werden könnte... Nein! Oh je... dann steht Sidi und mir jetzt ein langer Weg bevor. Wir fangen morgen an. Geburtsurkunden übersetzen, mit dem Passauer Standesamt Kontakt aufnehmen, Beglaubigungen holen, Stempel hier, Stempel dort... Vielleicht weiß ich im Juni, wenn ich in Passau bin, schon mehr. Ach so, so viele schwangere Frauen wie im Registro Civil hab ich noch nie auf einem Fleck gesehen!
Nachher geht es gleich zur ersten Wohnungsbesichtigung. Nach meinen ersten Erfahrungen am Telefon bin ich leider nicht so optimistisch. Vor ca. vier Tagen führte ich folgendes Gespräch mit einem unfreundlichen Herrn am anderen Ende:
"Wollen Sie alleine in der Wohnung wohnen?"
- Nein, zusammen mit meinem Mann. (Diese Bezeichnung macht die Sache meist einfacher. Meist. Die Katholiken können sich mit dem Gedanken der wilden Ehe oft nicht anfreunden.)
"Was macht ihr Mann? Beruflich."
- Er hat seinen eigenen Verlag. Ich beende gerade mein Studium und werde dann zu arbeiten anfangen.
"Aber ihr Mann ist schon Spanier?"
- Nein, mein Mann ist Senegalese und ich bin Deutsche!
"Oh, ach so, rufen Sie in drei oder vier Tagen noch einmal an, aber ich kann ihnen da nichts versprechen!"
Das Gespräch verlief mit Armeestimme auf der einen Seite und am Ende Mäuschenfiepen auf der anderen. Sowas hab ich echt noch nicht erlebt... aber wir können nur daraus lernen. Die Catalanen scheinen mir ein besonderes Völkchen zu sein: zu stolz, zu nationalbewusst, zu wenig spanisch, zu wenig tolerant, zu wichtig...
Mal sehen, wie unsere zwei Termine heute Abend laufen und ob die Wohnungen überhaupt das sind, was sie in der Anzeige im Internet darstellen. Das ist nämlich leider oft nicht der Fall. Die Preise auf dem Wohnungsmarkt in Barcelona sind noch dazu total überteuert, mit München vergleichbar.
Wie immer hier in Spanien zieht man eine Nummer und ist dann irgendwann dran. Irgendwann... Wie fühlt es sich an mit 25 verschiedenen Nationalitäten in einem Raum? Jeder taxiert jeden und fragt sich was der andere in Spanien will. Weiße werden meist sowieso abgestempelt. Die Europäer eben. Für die ist doch sowieso alles einfach. Müssen sich nicht einmal in der Schlange anstellen. Nur noch die Nummer ziehen und dann warten, während alle Nicht-Europäer vorher schon ewig in einer Schlange auf der Straße standen. Um überhaupt zum Nummernziehen zugelassen zu werden. Chinesen, Dominikaner, Amerikaner, Peruaner, Marrokaner, Russen, ... Ich glaube es war so ziemlich alles vertreten. Es ist interessant die Leute zu beobachten. Gibt es einen Unterschied zwischen den Völkern in ihrer Fähigkeit zu warten? In ihrer Gabe der Geduld?
Und was habe ich am Ende bekommen? Einen Termin im Juli. Diese Sachen werden grundsätzlich nur mit Termin erledigt. Na prost Mahlzeit. Zu guter Letzt habe ich dann auch noch erfahren, dass ich den Termin auch hätte per Telefon oder Email ausmachen können. Das muss einem doch gesagt werden!!
Danach gings ins Registro Civil. Ich habe nachgefragt, ob ich mit der Residencia eventuell um das Ehefähigkeitszeugnis (brauchen Deutsche um in Spanien heiraten zu können) herumkomme, weil ich doch dann fest in Spanien bin und auch 'fast' als Spanierin behandelt werden könnte... Nein! Oh je... dann steht Sidi und mir jetzt ein langer Weg bevor. Wir fangen morgen an. Geburtsurkunden übersetzen, mit dem Passauer Standesamt Kontakt aufnehmen, Beglaubigungen holen, Stempel hier, Stempel dort... Vielleicht weiß ich im Juni, wenn ich in Passau bin, schon mehr. Ach so, so viele schwangere Frauen wie im Registro Civil hab ich noch nie auf einem Fleck gesehen!
Nachher geht es gleich zur ersten Wohnungsbesichtigung. Nach meinen ersten Erfahrungen am Telefon bin ich leider nicht so optimistisch. Vor ca. vier Tagen führte ich folgendes Gespräch mit einem unfreundlichen Herrn am anderen Ende:
"Wollen Sie alleine in der Wohnung wohnen?"
- Nein, zusammen mit meinem Mann. (Diese Bezeichnung macht die Sache meist einfacher. Meist. Die Katholiken können sich mit dem Gedanken der wilden Ehe oft nicht anfreunden.)
"Was macht ihr Mann? Beruflich."
- Er hat seinen eigenen Verlag. Ich beende gerade mein Studium und werde dann zu arbeiten anfangen.
"Aber ihr Mann ist schon Spanier?"
- Nein, mein Mann ist Senegalese und ich bin Deutsche!
"Oh, ach so, rufen Sie in drei oder vier Tagen noch einmal an, aber ich kann ihnen da nichts versprechen!"
Das Gespräch verlief mit Armeestimme auf der einen Seite und am Ende Mäuschenfiepen auf der anderen. Sowas hab ich echt noch nicht erlebt... aber wir können nur daraus lernen. Die Catalanen scheinen mir ein besonderes Völkchen zu sein: zu stolz, zu nationalbewusst, zu wenig spanisch, zu wenig tolerant, zu wichtig...
Mal sehen, wie unsere zwei Termine heute Abend laufen und ob die Wohnungen überhaupt das sind, was sie in der Anzeige im Internet darstellen. Das ist nämlich leider oft nicht der Fall. Die Preise auf dem Wohnungsmarkt in Barcelona sind noch dazu total überteuert, mit München vergleichbar.
3 Comments:
¡¡¡Chévere!!! Qué bonito tu blog. Me gusta mucho.
Kev
Hi Kerstin!
Bin begeistert von dieser Institution! Dann werde ich mal zusehen, was du in BCN so treibst!
Wünsche Dir viel Glück bei deinem Neuanfang!
Mil besos, Svenja
Liebste Schnegge!
Auch ich will mich einreihen zu denen, die dich zum gelungenen Start beglückwünschen! Aber wo bleiben die Neuigkeiten zu deinem Geburtstag? Tienes que escribir mas hija ;-)
Te hecho de menos mucho!
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