Donnerstag, September 25, 2008

Oman

Monoton und vokalarm dringt die arabische Stimme aus dem Radio in gedämpfter Lautstärke. Der Taxifahrer, in traditioneller omanischer Bekleidung inklusive Kopfbedeckung, hat die Klimaanlage auf Anschlag aufgedreht und so einen Temperaturunterschied von 20°C zu außerhalb des Taxis geschaffen. Steigt man im September im Oman aus dem Flugzeug, so ist es als betrete man eine finnische Heusauna, nur der Geruch nach Heu fehlt natürlich. Stattdessen muss sich das Auge an karge Felslandschaften gewöhnen, kilometerweite sandige Ebenen. Und auch nachts kühlt es nicht unter 30°C ab. Doch die Hitze ist erträglich, trocken, fast angenehm. Nur bewegt man sich am besten so wenig wie möglich, denn man trägt als Frau lange Sachen in der Öffentlichkeit. Aus Respekt.

Leider haben wir nicht viel von Land und Leuten gesehen, haben uns vorranig in Flughafennähe aufgehalten, waren wegen der Arbeit da. Mag es sich um einen Öl- und Wüstenstaat handeln, so hat mich die Sauberkeit überrascht, die Freundlichkeit und Zurückhaltung der lokalen Bevölkerung, die Menge an Service-Personal, die gut ausgebauten Straßen, die modernen Autos (vorwiegend japanische Modelle). Der Liter Benzin kostet 24 Cent. Schwer zu erahnen, dass niemand Smart fährt. Auch Parkplätze sind in Hülle und Fülle vorhanden. Und es gibt alles zu kaufen. Alles. Oftmals ist es nicht einmal eine Frage des Preises, Elektronikartikel viel günstiger als in Europa, Essen auch, andere Sachen vergleichbar. Carrefour, Zara, Gap. Doch tragen die Omanis weiterhin landestypische Kleidung. Die Frauen mit einem langen schwarzen 'tschador', das Gesicht teilweise oder ganz verschleiert. Die Männer in einer langen blütenweißen 'dishdasha', jeden Tag aufs Neue schneeweiß!

Anzumerken ist, dass die Wochen des Ramadan eine ungünstige Reisezeit sind. Geschäfte und Museen bleiben bis Sonnenuntergang geschlossen, beim Meeting am Flughafen wurden uns auch keine Getränke angeboten, obwohl wir eine recht internationale Truppe waren. Aus Rücksicht. Viele Inder arbeiten im Land, Pakistaner, Iraner. Diese Länder nur ein Katzensprung entfernt. Und immer wieder Europäer, vorzugsweise Engländer. Bei Starbucks Kaffee schlürfend, bei McDonalds pommesfutternd. Warum Gewohnheiten von zu Hause ablegen? Essen in unserem Hotel war rund um die Uhr kein Problem. Hummous, Datteln, Auberginen, Lamm und andere lokale Köstlichkeiten. An den westlichen Gaumen angepasst. Fast immer in Buffet-Form.

Montag Nachmittag dann die Fahrt nach Muscat, der Hauptstadt des Oman, 35 km vom Flughafen entfernt. Im oben beschriebenen Taxi. Grün an den Straßen, angelegte Rasenflächen, mit Bewässerungsschläuchen am Leben erhalten, Dattelpalmen und Akazien wie auf der Intensivstation. An der großen Moschee vorbei, ein kurzes Eintauchen in den Souk Mutrah, bis uns von Sandelholz, Jasmin, Myrrhe und Weihrauch ganz schwindlig war, die vielen Farben der Kaschmirschals zu einer einzigen bunten Palette verschwammen. Innenstadt und Palast des Sultans. Mayestätisch, beeindruckend, verschwenderisch. Weiter Richtung Süden, 5- und 6-Sterne-Hotels am Strand, die langsam die Ära des Tourismus einleiten. Weg vom Rucksacktouristen und Individualreisenden, hin zu Spa, Wellness und noch mehr Luxus. Große Flughafenprojekte in Planung mit riesigen Passagierkapazitäten, Dubai und Abu Dhabi nur jeweils 40 Flugminuten entfernt.

Die Zukunft wird zeigen ob dieses Land mich wiederholt begrüßt, mit seinem unaufdringlichen Blick, der fest in die Zukunft und auf Fortschritt gerichtet ist...


Karge Landschaften

"Spionieren" in fremden Hotels...

... 6* der Kette Shangri-La

Es gibt wirklich ALLES zu kaufen

Lobby...

... und Durchgang zum Restaurant in unserem Hotel

Die große Moschee, gebaut zu Ehren des Sultan

Der bekannteste und größte Souk im Oman

1 Comments:

Blogger Tom Westbang said...

Hi hello,

There are very nice pictures in your blog.

Best Regards from Frankfurt Germany

Tom


http://www.westbang.blogspot.com

11:01 PM  

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