Mittwoch, Juli 30, 2008

Master ohne Desaster

Vorbei! Endlich Urlaub! Am Montag habe ich meine Masterthesis verteidigt. 9 Punkte von 10 möglichen - das spanische Notensysten... Studieren mit Kind ist möglich! Ohne tatkräftige Unterstützung der Großeltern vor Ort und trotzdem erfolgreich! Vielleicht lässt sich der Alltag nie wieder so flexibel einrichten wie an der Universität. Wie man's schafft: Wenn Zeitmanagement allein nicht mehr ausreicht, dann das Schlafbedürfnis nach unten korrigieren.

Und an dieser Stelle muss ich meinen betreuenden Professoren Ana und Tomàs mal ein dickes Lob aussprechen. Nicht nur, dass sie uns Masterstudenten und Doktoranden in unserer kleinen aber feinen Forschungsgruppe über alle Maßen fordern und fördern (wöchentliche Treffen, bei denen aktuelle Probleme und nächste Schritte besprochen werden und auch immer die Ergebnisse der Arbeit der vergangenen Woche präsentiert werden - ganz informal - mögen sie noch so minimal sein), nein, sie haben sich meine Abschlusspräsentation sogar zweimal zur Probe angehört. Also, entweder die spanischen Profs haben nichts zu tun, oder ich habe mit meinen wirklich Glück. Denn welcher Prof hat normalerweise Zeit für sowas? In Deutschland kenn ich keinen, maximal einen, der sowas machen würde.

Schnegge in Aktion

Und da die letzte Probepräsentation am Freitag schon gut über die Bühne ging, konnten wir auch das Wochenende in vollen Zügen genießen. Am Samstag Vormittag habe ich das Mietauto abgeholt und wir sind zu dritt nach L'Escala (ca. 2 Stunden nördlich von Barcelona an der Costa Brava) gefahren. Dort waren wir zur katalanisch-deutschen kirchlichen Trauung und anschließender Feier von Dolors und Johannes eingeladen. Mit einer Bimmelbahn ging es zuerst zu einer hübschen kleinen Kirche an den Strand, danach Sektempfang - nein, in Katalonien trinkt man doch Cava! - und dann zu Hause bei Dolors Tapas, Abendessen, Musik und Tanz. Ganz ohne Spielchen, Braut entführen usw! Ich glaube, das ist hier in Spanien nicht so verbreitet. Der Krümel hat wunderbar durchgehalten und alles mitgemacht.


Krümel in der ersten Reihe in der Bimmelbahn

Ort der Trauung - der Pfarrer sprach sogar Deutsch!

Dolors wird von ihrem Papa zum Altar geleitet

Große Tafel am Abend

Am Sonntag sind wir dann noch weiter in den Norden gefahren, Richtung Figueres, nach Cadaqués. Dort wollten wir eigentlich das Dali-Haus besuchen, jedoch wird einem ohne rechtzeitige vorherige Reservierung kein Eintritt gewährt, da viele Touristen im Sommer die gleiche Idee haben. So waren wir ein wenig im Zentrum von Cadaqués bummeln, schön Mittag essen und haben uns wieder auf die Heimreise gemacht.

Die Umgebung war nicht wirklich kinderwagengeeignet :(

Ich glaub der Krümel war nicht böse drum, dass wir das Museum nicht besuchen konnten. Obwohl es da drin sicher etwas kühler gewesen wäre.

Haus von Dali in Port Lligat (Cadaqués)

Informatiker verrichten doch auch kreative Arbeit... warum steckt man uns immer in den Keller zum Programmieren?

Aber kann man mit dieser Aussicht wirklich produktiv arbeiten?

Gassen von Cadaqués

Hübsches kleines Restaurant in Cadaqués mit sehr leckeren und frischen Speisen. Zu empfehlen!

Die richtige Einstimmung...

... auf den Urlaub

Nächste Woche Dienstag geht es auf in heimatliche Gefilde, kurzer Stop in München und Passau, dann weiter nach Berlin und Dresden.