Mittwoch, Oktober 21, 2009

Aller Anfang ist schwer

Anfang September hieß es wieder einmal: Ade Sommerferien, willkommen Uni und Krippe. Zum Glück machen sie in der Krippe nur sechs Wochen Sommerferien, so dass sich das ungefähr mit meinem "Zwangs"-Urlaub an der Uni deckt, denn im Monat August passiert in der spanischen Verwaltung und in den meisten Firmen nicht viel. Der Hitze wegen wird hier oftmals alles zugemacht und die Leute in die Ferien geschickt. Was aber macht man mit einem schulpflichtigen Kind, welches drei Monate Sommerferien hat? Das wird sich zeigen.

Für den Krümel war der Umschwung schwieriger als gedacht: Neue Betreuerin, neues Zimmer, neue Gruppe mit neuen Kindern, von denen die Mehrzahl jünger ist als er und manche noch nicht einmal laufen können, geschweige denn selber essen. Fast vier Wochen haben wir gebraucht, eh die Tränen am Morgen versiegten und er nun fröhlich wie eh und je in seine Tagesbetreuung marschiert. Den meisten Kindern ging es so: Zehn plärrende Schreihälse früh morgens um neun auf einen Haufen - da braucht man starke Nerven!

Und wie immer ist die Kinderkrippe Bazillenumschlagplatz Nummer Eins. Alle haben irgendwie Dauerschnupfen, mal mehr, mal weniger Husten. Und jetzt wird es draußen auch noch kalt und feucht, an Besserung ist also nicht zu denken. Viel mehr als frisch gepressten Orangensaft und immer eine Packung Taschentücher einstecken kann man da fast nicht machen. Dumm nur, dass ich meistens auch eine Rotznase abbekomme.

Zum Schluss noch eine Hiobsbotschaft: Eigentlich sollte Pünktchen nach Ostern ebenfalls in die Krippe gehen, aber eine richtige Babygruppe gibt es dort dieses Jahr nicht, weil die Nachfrage nicht groß genug war. Also muss er bis September warten und überspringt dann gleich die Babygruppe. Denn hier in Spanien geht das mit der Einstufung in die Schulklassen nach Geburtsjahr und es gibt keinen Stichtag Mitte des Jahres als Grenze wie in Deutschland. Das wird nun vielleicht eine finanzielle Erleichterung, denn mit zwei Kindern in einer privaten Betreuungseinrichtung ohne Geschwisterrabatt muss man fast einen spanischen Monatslohn einplanen. Jedoch wird es ein immenser organisatorischer Aufwand und wir werden wohl nicht um eine stundenweise Betreuung herumkommen, auch wenn ich ab Ostern nur drei Tage die Woche arbeiten gehe und wir beide zeitlich ziemlich flexibel sind. Bewerbungen als Babysitter, bevorzugt wochtentags, werden ab sofort entgegengenommen :)