Freitag, August 11, 2006

Home-Office!? Gefängnis oder Freiflug?

So geht er zu Ende, der erste Tag an meinem Schreibtisch im Wohnzimmer. Es ist zwanzig nach neun und wir waren grad ein Stück spazieren und ein Feierabendbier trinken. Sidi ist in der Küche und macht Abendessen - Thiebousauce ("Fischgulasch" aus dem Süden Senegals mit allerlei Gemüse, Spinatpaste und: REIS!). Das neue, lang ersehnte Album von India Arie beschallt unsere Wohnung und aus der Küche kommen langsam wohlduftende Gerüche...

Im Büro, zu Hause, auf Arbeit. Synonyme. Mann, Kollege, Freund. Die gleiche Person. Wie wird es sein, wenn wir 24/7 aufeinanderhocken? Wie kann man das Interesse an der anderen Person nicht verlieren, wenn sie omnipräsent ist? Zum Glück arbeiten wir in getrennten Räumen. Sichtschutz vorhanden! Wenn wir unseren Alltag jetzt nicht auf die Reihe kriegen, dann kann die traute Zweisamkeit ganz schnell zur Zeitbombe werden.

Wir haben uns auf ein paar einfache Regeln geeinigt. Jeder steht auf, wann er will; ich meist zwischen sieben und halb acht. Wir müssen nicht zusammen frühstücken - dazu sind die Wochenenden da. Keiner ist verpflichtet mittags zu kochen. Sonst wäre meine gewonnene Fahrzeit gleich wieder dahin. Wer abends nicht kocht, wäscht ab. Samstag wird geputzt.