Freitag, August 11, 2006

Pünktlichkeit vs. Korrektheit

In den letzten Tagen ging alles drunter und drüber... Eigentlich wollte ich erst nach dem Urlaub von zu Hause aus arbeiten, aber es kommt ja immer alles anders als man plant! Mein Chef ist mal wieder unterwegs: Deutschland, Finnland, Österreich. Und da sein Umzug nach Wien und mein Urlaub sich genau überschneiden, habe ich Ende Juli schon fleißig Kündigungen auf spanisch geschrieben, Briefe und Faxe vorbereitet. Wasser und Strom, Internet und Telefon, der Mietvertrag vom Büro, an alles haben wir zwei Deutsche brav gedacht. Ich habe überall als Kündigungsdatum den 31.08. angegeben und mein Chef hat unterschrieben und wir ahnten nur Gutes. Man kennt ja die spanische Pünktlichkeit. Komm ich heut nicht, komm ich morgen und wenn ichs diese Woche nicht schaffe, dann ganz bestimmt die nächste!

Leider waren die Spanier diesmal alle überpünktlich. Das Telefon wurde am 31.07. abgeklemmt (jemand hatte wohl seine Brille nicht auf!), das Wasser diese Woche Dienstag abgestellt und das Internet am Mittwoch. Viele Tagesreisen entfernt vom Ende des Monats. Damit waren all meine Arbeitsbedingungen dahin und der Umzug mit Rechner, Bildschirm, Tastatur und Maus ein notwendiges Übel. Man kann auch nur schwer seinem Ärger irgendwo Luft machen, da ganz clever zuerst das Telefon funktionsuntüchtig wurde und jede Kundenhotline außerdem mit ewigen Warteschleifen ausgestattet ist - zum Ärger des Handyguthabens.

Wie war das jetzt mit der spanischen Pünktlichkeit? Mein Vorurteilsdenken wurde eines Besseren belehrt, mein Weltbild ein klein wenig durchgerüttelt. Um alles wieder in gewohnte Bahnen zu lenken, will ich die "Vergehen" im Ordner spanische KORREKTHEIT ablegen. Dann stimmt wieder alles, denn korrekt wurde hier ja wohl nicht im entferntesten gearbeitet. Man sieht, ich lerne jeden Tag dazu. Mir fehlt nicht nur der Nachname um mich an meine Wahlheimat anzupassen...