Mittwoch, Oktober 11, 2006

Frankfurt am Main

Da bin ich wieder. Gesund angekommen in Barcelona. Mit einem fast schmerzfreien Zeh. Den Kopf voller internationaler Eindrücke nach fünf Tagen Frankfurt und zwei davon auf der Buchmesse. Dieses Jahr war Indien Gastland und hat am letzten Tag die Staffelrolle den Vertretern aus Katalonien übergeben, denn 2007 wird die Katalanische Kultur zu Gast auf der Frankfurter Buchmesse sein.


Wer einen Eindruck vom Gewimmel auf der Buchmesse bekommen möchte, den verweise ich auf die Pressefotos, die ich so schön gewiss nicht hinbekommen hätte. Wir waren am Freitag als Fachbesucher und am Sonntag als private Besucher vor Ort. Ich ziehe eindeutig Fachbesuchertage vor. Da kann man gemütlich von Stand zu Stand schlendern, bekommt Kaffee angeboten oder Wasser und führt interessante Gespräche. Am Wochenende stürmt das konsumwütige Massenpublikum durch Hallen und Gänge auf der penetranten Suche nach Papiertüten, Postkarten und vielen anderen Give-aways.

Da weder Sidi noch ich je auf der Buchmesse waren, bestand unser Aufenthalt hauptsächlich aus Schauen und Staunen. Wir hatten vorher natürlich auch ein paar Termine mit Literaturagenten, Verlagen und Förderinstitutionen gemacht. Jetzt haben wir endlich mal die Gesichter kennengelernt, die sich hinter den Emailadressen verbergen.

Unser Hauptaufenthaltsort war in den Hallen 5, 6 und 8, in welchen sich die internationalen Verlage präsentierten. Dort haben wir viele neue Ideen für Übersetzungen und Veröffentlichungen erhaschen können und gelernt, dass wenn man sich auf den vielen Visitenkarten keinen zusätzlichen Vermerk macht, dann weiß man später nicht mehr zu welchen Personen sie gehören.

Übernachtet haben wir übrigens bei Birgit und Elmar, Freunden einer Freundin. Dort gab es dann am zweiten Abend auch gleich das "obligatorische" afrikanische Essen, dass Sidi für seine deutschen Gastgeber immer wieder gern zubereitet.

In der Küche von Birgit und Elmar

Außerhalb der Messe gibt es in Frankfurt genug andere Sachen zu entdecken, so dass uns die fünf Tage nicht zu lang wurden. Samstag hat sich Birgit als Stadtführerin zur Verfügung gestellt. Nach einem Blick auf die Alte Oper ging es in die Fressgass zum Apfelwein trinken.

Schild in der Fressgass

Danach sind wir auf den Main Tower (Plattform bei 200 m) und wollten die Aussicht über Frankfurt genießen... und kamen wie die begossenen Pudel nach fünf Minuten zwangsweise wieder runter. Ein gewaltiger Hagelsturm hatte uns ohne größere vorherige Ankündigung auf der Plattform mit voller Breitseite erwischt. Es folgten Kaffee trinken und Jeans trocknen. Danach traute sich endlich wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und wir konnten noch auf der Zeil (Frankfurter Fuzo) spazieren gehen und für eine Rindsbratwurst Halt machen.

Samstag Ruhetag. Erholung vom Hagelschauer bei Kaffee und heißer Zitrone

Samstag Nachmittag machten wir uns dann mit der S8 auf den Weg nach Mainz. Dort trafen wir Carina und Christina, zwei Mädels, die ich bei meinem ersten Pratkikum in Barcelona (2004) kennengelernt hatte. Da wir mit der Stadt auch das Bundesland gewechselt hatten (von Hessen nach Rheinland-Pfalz), ging es zum Federweißer trinken und Zwiebelkuchen essen. Danach ein Spaziergang durch die Altstadt von Mainz, vorbei an Fastnachtsbrunnen, Gutenberg-Denkmal und wunderschönen Fachwerkbauten. Den Abend ließen wir bei traditioneller Küche und selbstgebrautem Bier ausklingen.

Fröhliches Wiedertreffen in Mainz mit den "chicas" aus Barcelona

Fachwerkhäuser in der Mainzer Innenstadt

Brauerei Eisgrub in Mainz - Ausklang des Ruhetages :)

Sonntag Abend waren wir mit Birgit und Elmar in einer typischen Äppelwoi-Kneipe im Stadtteil Sachsenhausen. Und auf dem Speiseplan stand Geschlachtetes mit Frankfurter Grüner Soße. Ich habe seit ewigen Zeiten mal wieder Rinderzunge gegessen und es war sehr lecker. Sidi hat probiert und es hat ihm geschmeckt. Weitere lokale Spezialität: Handkäs mit Musik - ich würd sagen: Harzer in Öl-Essig-Mischung mit Zwiebeln.

Sonnenuntergang über dem Main

Urige Äppelwoi-Kneipe in Sachsenhausen

Montag, den vorletzten Tag, verbrachten wir noch einmal in Frankfurts Innenstadt. Hinzu liefen wir die sechs U-Bahn-Stationen zu Fuß. Zurückzu nahmen wir die öffentlichen Verkehrsmittel und "kauften mal einen Fahrschein" und wurden prompt kontrolliert. Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt in der U-Bahn :)

Skyline von Frankfurt

... vor dem "Sturm und Drang" mehrerer asiatischer Reisegruppen

Goethe

Marktplatz von Frankfurt

Abschied von Frankfurt...

Dienstag, Oktober 03, 2006

Fisura

Das ist das spanische Wort für Haarriss, von den Medizinern auch Fissur genannt. Laut Wikipedia die leichteste Form der unvollständigen Fraktur - die Bruchlinie durchzieht den Knochen nicht komplett und bis so etwas wieder verheilt ist, können drei Wochen vergehen. Jetzt darf ich also jeden Morgen nach dem Duschen meinen Zeh neu stabilisieren - auf gut deutsch: mit seinem linken Nachbarn zusammen tapen - und abwarten und nicht belasten und Tee trinken...

Montag, Oktober 02, 2006

Ein Zeh ist nicht genug

Es ist ja nicht so als ob ich nicht schon seit Wochen ein kleines Wehwehchen hätte. Beim Wandern im Juni waren wohl meine Zehennägel etwas zu lang und wurden beim Abstieg am zweiten Tag heftigst in Mitleidenschaft gezogen... besonders der große Zeh am linken Fuß. Ich möchte Details ersparen, aber ich versuche krampfhaft meinen Nagel zu retten, nachdem ich ihn mir Samstag Nacht an einer Straßenabsperrung erneut angestoßen habe. Nein, ich war nicht stockbesoffen!

Nun ja, damit ich nicht einseitg werde, war heute der andere Fuß dran. Mein "rechter Ringzeh" ist stark angeschwollen und blau angelaufen. Das kommt davon, wenn man morgens schlaftrunken die Treppe runterstürzt nur um frisches Brot zu holen. Ich sollte Sidi zum Bäcker gehen lassen :( Habe es jetzt notdürftig vom Arzt stabilisieren lassen; Gips kriegt man bei sowas ja sowieso nicht, auch wenn er gebrochen wär. Morgen früh wird geröngt.

Und Donnerstag geht es nach Frankfurt zur Buchmesse und da werden meine Füße sicherlich stark beanprucht...