Montag, Oktober 20, 2008

Vorwärts, vorwärts

Es geht wieder bergauf, vorwärts, besser. Dank Tabletten nehme ich an, fieberfrei und auch allgemein wieder fitter. Soweit wiederhergestellt, dass ab morgen der Alltag inklusive Uni wieder Einzug halten soll. Sonst wird das Projekt PhD nicht in drei Jahren realisiert!

Zusammen mit dem Rheumatologen haben wir uns auf monatliche Kontrollen geeinigt um das Medikament nach und nach wieder abzusetzen und zu schauen ob es mir gut dabei geht. Wird schon, muss einfach.

Im November bekommen wir schließlich zweimal Besuch, haben Eintrittskarten für die Oper und sollten uns Gedanken über den Ort machen, an dem wir unsere Weihnachtsferien verbringen wollen...

Online

Hurra, endlich wieder vernetzt. Das wurde auch Zeit!

Mittwoch, Oktober 15, 2008

Mein Feind Fieber

Leider wehrt sich mein Körper nicht nur, er scheint sich zu rächen. Wofür weiß ich nicht genau, denn so schäbig habe ich ihn nicht behandelt, dass ich das verdient hätte. Aber wer bekommt schon das, was ihm zusteht.

Letzte Woche Mittwoch tauchte mein nutzloser Begleiter Fieber wieder auf und wich tagelang nicht von meiner Seite. Auch nicht am Morgen. Fast 40°C. Beängstigend, frustrierend. Freitag erst Hausarzt, dann Notaufnahme im Hospital del Mar. Irgendwann nachts durfte ich nach Hause, gefunden hat man nichts. Mich aber mit Paracetamol vollgepumpt, damit das Fieber mich nicht zu arg plagte. Schäbig gesund kam ich mir dort in der Notaufnahme vor, als mein einziges Symptom Fieber irgendwann dank genügend Paracetamol weg war. Ohne Wunde zwischen Blutenden, schmerzlos zwischen Schmerzverzerrten, ohne Husten zwischen Röchelnden, Atemlosen, Leidenden.

Montag wieder Krankenhaus, gestern endlich Termin mit dem Rheumatologen. Es ist ein neuer Schub meiner Systemischen juvenilen chronischen Arthritis, ich bin mir da ziemlich sicher. Aber die Ärzte stehen wie immer vor einem Rätsel. Das Blutbild zeit eine Entzündung an, aber mir tut nichts weh. Sonst sind alle Werte ganz normal und Fieber habe ich ja auch nicht mehr. Seitdem ich Prednisolon nehme, ein Cortisonpräparat. Ich erspare euch hier die Liste der Nebenwirkungen. Auf dem Beipackzettel steht wortwörtlich: "cara de luna llena" - Vollmondgesicht. Wenn es nicht so traurig wäre, wär es fast schon zum Lachen...

Morgen Blutabnahme, nächste Woche wieder Rheumatologe, irgendwann wieder Uni.

Unterlagen von meinen Ärzten aus Deutschland angefordert.

Und immer noch kein Internet und Telefon zu Hause.

Und der Krümel hat nun schon den zweiten Zahn.

Und im Wohnzimmer stehen immer noch Kisten.

PS: Mir wird gerade bewusst, dass nun jeder weiß, dass ich krank bin - für immer. Auf Lebenszeit. Das wird mir vielleicht nicht immer zum Vorteil gereichen, aber ich kämpfe, lasse mir nicht meine Zukunftspläne von ein bisschen Fieber durcheinanderbringen...

Dienstag, Oktober 07, 2008

Wenn der Körper sich wehrt

Sonntag Abend nach dem Umzug die erste Nacht in der neuen Wohnung verbracht und mein Körper spielt verrückt, beschwert sich, fordert Ruhe und Entspannung - mit allen Mitteln. Fieber, irgendwo zwischen 39 und 40 Grad. Kenne ich, hatte ich schon viel zu oft. Nicht alarmierend, aber doch beunruhigend.

Am nächsten Morgen normale Temperatur, schwacher Allgemeinzustand, Krümel in die Krippe gebracht, Kisten auspacken in Zeitlupe. Abends das gleiche Spiel. Man kann mit dem Thermometer förmlich zusehen, wie die Körpertemperatur noch oben klettert. Kurz vor 40 Grad ist wieder Schluss. Tabletten helfen hier nicht. Den Körper einfach machen lassen. Er wird, muss das von allein in Ordnung bringen, darf jetzt, wo Schwangerschaft und Stillzeit vorbei sind, nicht aus Langeweile auf dumme Gedanken kommen. Entscheide mich die homöopathische Entgiftungskur anzufangen, die ich beim Umzug wiederentdeckt habe.

Am Morgen danach wieder alles normal. Falsche Hoffnung, die am Abend hinweggefegt wird. Angst macht sich breit. So wie das erneute Fieber. Beide kriechen bis in die Kuppen von Fingern und Zehen und toben eine weitere Nacht. So fängt er normalerweise an, ein neuer Rheumaschub. Undefinierbares Fieber am Nachmittag und Abend. Keine weiteren wahrnehmbaren Symptome, obwohl innen drin mein Organismus gegen sich selbst kämpft. Ich flehe meinen Körper an, mir das jetzt nicht anzutun, gelobe Besserung, würde alles versprechen.

Seit fünf Tagen abends kein Fieber mehr; vielleicht war es nur irgendein Infekt, Überlastung, falscher Alarm. Aber ich habe die Zeichen verstanden. Die stressigsten Momente des Jahres sind überstanden, das restliche Trimester gehört jetzt nur noch den wirklich wichtigen Sachen - und alles schön ruhig...

Umzug

Vor mehr als zwei Jahren, als mein spanisches Leben noch in zwei Reisetaschen passte, konnte man einen Wohnungswechsel bequem per Metro organisieren. Diesmal war mehr als eine Fahrt im Transporter nötig. Dabei haben wir nicht einmal große Möbel umgezogen, sondern Bücher, Bücher, Bücher.

Irgendwann Ende September hatte ich vom Bäcker zahllose Kisten geholt und unseren gesamten Hausstand verpackt. Alle Koffer wurden befüllt, alle Tüten aufgebraucht. Zum Glück lag beim gleichen Bäcker auch noch ein Stoß Zettel aus mit einer Telefonnummer von jemandem, der seinen Transporter für Umzüge usw. zur Verfügung stellt. Und dann auch gleich selber mit anpackt, ein- und auslädt. Den haben wir Mittwoch angerufen.

Sonntag, 28. September, 10 Uhr morgens. Der Transporter hupt und wir und drei kleine Helferlein fangen an zu flitzen, zu wieseln, zu laufen. Binnen vier Stunden waren alle Sachen in der neuen Wohnung, Krümel und ich sind zum Schluss zu Fuß mit dem Kinderwagen gegangen, denn es sind nur 10 Minuten bis zu unserem neuen Domizil, eine Metrohaltestelle mehr.

Danach sind wir alle zusammen zum Japaner gegangen um mit Sushi-all-you-can-eat verlorene Energien wiederherzustellen. Abends war ich dann mehr als nur todmüde, nämlich fiebrig-krank.

Blick vom Balkon

Seit gestern steht in der Küche keine Kiste mehr

Das Wohnzimmer ist mittlerweile auch vom Chaos befreit

Krümel findet die neue Wohnung toll!

Montag, Oktober 06, 2008

Zähnchen

Und plötzlich war es da, das erste Beißerchen vom Krümel. Still, heimlich und leise. Gestern Nachmittag entdeckt. Leuchtendes Weiß. Ohne Gebrüll, ohne Leiden... weiter so!