Dienstag, März 31, 2009

Sonntags im Zoo

Seit Samstag herrscht hier Regenwetter und es ist keine Besserung in Sicht. Zumindest nicht vor Ende der Woche. Nichts mit Picknick am Strand. Wenigstens müssen wir uns so keine Gedanken um unsere Wasserversorgung machen.

Für Sonntag Nachmittag war ein Besuch im Zoo von Barcelona geplant. Wir haben auf das Wetter vertraut und wurden während der Zeit zwischen Aquarien, Gehegen und Volieren nicht enttäuscht. Von außen sah der Zoo für mich wenig vielversprechend aus, viel zu klein. Aber ich wurde nun eines besseren belehrt und die Fotos beweisen, dass wirklich alles vertreten ist, was in der Tierwelt Rang und Namen hat :) Gelernt habe ich ebenfalls, dass der Zoo Barcelona weltweit bekannt wurde durch seinen leider bereits verstorbenen Albino-Gorilla "Schneeflocke".

Wie auch in anderen Tierparks schockiert erstmal der Eintrittspreis. 16 Euro werden momentan für eine Eintrittskarte verlangt! Ab dreimal Zoobesuch mit der ganzen Familie lohnt sich allerdings schon die Jahreskarte. Das wäre wirklich eine Überlegung wert, zumal es dem Krümel riesigen Spaß bereitet hat und wunderschöne Picknickplätze vorhanden sind. Andererseits spukt mir ständig im Hinterkopf herum, dass hier sicher nicht artgerecht drin ist, wenn auch artgerecht draufsteht. Nur leider ist die artgerechte Safari im Senegal nicht für 70 Euro als Jahresabonnement zu bekommen :(

Von da oben hat man wenigstens Sicht.

Nein, es hat nicht gespuckt.

Anbeten des Sonnenuntergangs.

Tolle Farben!

Zum Glück hat es sich nicht bäuchlings ins Wasser fallen lassen. Dann wären wir alle nass gewesen.

Extra für uns.

Ich finde, Elefanten haben die traurigsten Augen von allen Tieren.

Inklusive Delphin-Show im Aquarium.

Dienstag, März 24, 2009

Schritt für Schritt

Gestern die ersten Schritte ohne Mamas oder Papas helfende Hand, ohne Halt an Schrank, Tür oder Tischbein. Mit Schuhen auf der Straße ein sicheres Gefühl, mit Socken auf dem Parkett prompt auf den Windelpopo gefallen.

Sonntag Krümels Haare geschnitten. Jetzt habe ich kein "bebe punkie" mehr :( Aber sie wachsen ja wieder. Tipp: DVD mit Trickfilm lenkt von Kamm und Schere ab. Vorteil: Lockige Haare kitzeln nicht auf der Nase, da sie nicht runterfallen sondern gleich mit dem Kamm abgenommen werden können.

Ich habe endlich meinen ersten Artikel soweit fertig, dass er bei meiner betreuenden Professorin zur Korrektur vorliegt. Es könnten noch kleine Änderungen auf mich zukommen, aber nächste Woche Freitag ist Deadline für den ersten Kongress. Daumen drücken.

Anbei noch ein photographischer Nachtrag. Bina war am Freitag zum Babysitten und hat mir ihre Fotos kopiert. Wir haben währenddessen in der Kathedrale Santa María del Mar geweilt und uns ganz dem Requiem von Mozart hingegeben. Großartige Kulisse, Atmosphäre, Akustik. Über 60 Leute (Chor und Orchester) auf der Bühne haben fast zwei Stunden alles gegeben und uns mit Klängen verzaubert. Da kamen mir die 20 Euro Eintritt fast lachhaft wenig vor. Die ersten Töne so ungewohnt und verheißungsvoll, dass ich Gänsehaut bekam. Mittendrin so entspannend und beruhigend, dass ich fast eingeschlafen bin. Hat mir fast noch besser als unsere erste Oper gefallen.

Im Parque Ciutadella im Februar

Spaziergang am Hafen

Nachdenklich auf dem Spielplatz - die Schaukel gefällt ihm besser

Großer Schaukelspaß (Video auf Anfrage)

Geburtstagskind mit Geburtstagsgeschenk - so ganz allein funktioniert es noch nicht...

... aber mit Papas Hilfe macht es sichtlich Spaß

Montag, März 23, 2009

Motherhood boosts female brain power

Hier der Beweis, dass sich das Muttersein lohnt. Da kann ich ja nur froh sein, dass der Krümel vor dem PhD da war. Lasse mich aber nicht unter Erfolgsdruck setzen oder in Zugzwang bringen :)

Donnerstag, März 19, 2009

Spanische Kuriositätenkiste V - Das Anstellen

Der Spanier liebt das Anstellen - vorbildlich schlangenartig formiert, wie Perlen an einer Schnur aufgereiht wartet man geduldig in Supermärkten, Ämtern, Banken, Flughäfen, Arztpraxen, vor sich öffnenden Bus-, Bahn- und Clubtüren. Kein Mob, keine Traube, kein Knäul. Selbst wenn die Bäckerin einer Stammkundin die Lebensgeschichte ihres Nachbarn mitteilt, geht nur gedämpftes Murren durch die hinter ihr Wartenden.

Sehr beliebt sind kleine unscheinbare versteckt angebrachte Apparate, aus denen man eine Nummer zu ziehen hat. So kommen keine Missverständnisse auf. Sind keine Zahlensysteme vorhanden, welche die Reihenfolge vorgeben, hat man sich zu erkundigen, wer der letzte Wartende ist: "El ultimo?", und seinerseits Auskunft zu geben, sollte man der letzte in der Schlange sein. Hier kommen ebenfalls keine Missverständnisse auf, da jeder seinen Vorgänger kennt. So wird es der gesamten Schlange ermöglicht sich zu verteilen oder gar hinzusetzen.

Und wehe jemand versucht die Schlange zu umgehen, auszutricksen, sich aus nichtigen oder gar wichtigen Gründen an deren Kopf zu manövrieren. Der wird mit vereinter Kraft in unverhältnismäßiger Lautstärke an seinen Platz verwiesen. Hier hilft dann nur noch eine eiskalte Schulter, ernste Miene und ganz viel Unverfrorenheit um vorzeitig zum Ziel zu kommen.

Dienstag, März 17, 2009

Some of my business

Den ganzen Tag auf den Beinen - in Amsterdam, Holland auf der ATC Global. Früh hin und abends zurück. Hat nicht mal gereicht um etwas von der Stadt zu sehen, dafür kenne ich das RAI Conference Center jetzt ziemlich gut. Außerdem war es auch nicht das erste Mal, dass ich in Amsterdam war, leider nur schon eine ganze Weile her.

Business-Leute, Anzüge, Visitenkarten, Give-aways, Essen, Drinks, Präsentationen, englisch, spanisch, deutsch, französisch. Lauter neue Gesichter, alte per Email bekannte Kontakte. Gestern Abend habe ich mich ziemlich out-of-business gefühlt. Konnte nicht einmal eine adequate weiße Bluse aus meinem Kleiderschrank ziehen. Zum Glück annehmbare Alernativen. Die letzten Betriebspraktika liegen vier Jahre zurück und Freelance-Tätigkeit und Uni hinterlassen ihre bequemen textilen Spuren. Zumindest weiß ich, dass die nächste Maßnahme Business-Garderoben-Grundausstattung in aktueller Mode und Kleidergröße heißt :)

Montag, März 16, 2009

Spanische Kuriositätenkiste IV - Nix to go

Ich habe an früherer Stelle schon einmal erwähnt, dass das öffentliche Verhalten der Nahrungsaufnahme sich hier in Spanien stark von dem in Deutschland unterscheidet. Der Spanier isst nicht im Zug, an der Bushaltestelle, während er ein Taxi ruft oder den Kinderwagen schiebt - dies geschieht wirklich nur im äußersten Notfall.

Da an jeder Straßenecke Bars und Cafes anzutreffen sind, nimmt man sich die fünf Minuten für einen 'cortado' oder 'cafe con leche' und die zehn Minuten für ein 'bocadillo'. Eigentlich sind die einzigen Stände, wo es etwas auf die Hand gibt, die Churros-Verkäufer. Ihr Hauptgeschäft bestreiten sie mit heißen ausgebackenen Teigfingern, bestreut mit Zucker, serviert in einer Papiertüte. Besonders an Markttagen, Sonntag früh und nachts nach dem Disko- oder Clubbesuch stehen die Leute dort Schlange.

Leider beginnt aber hier, in Spanien, sich das Blatt zu wenden. Dank nordamerikanischer Kaffeeketten - nennen wir das Kind ruhig beim Namen: dank Starbucks & Co - wird die spanische Gemütlichkeit verdrängt vom Koffein im Pappbecher. Warum stellt sich Starbucks dann einladende Ohrensessel in seine Filialen, wenn doch die meisten Besucher ihr Getränk in der Hand balancierend gleich wieder gehen? Und warum zahlt man für diesen mobilen Kaffee das vierfache im Vergleich zu marktüblichen Preisen und genießt ihn nicht einmal im Sitzen?

Auch diverse Nahrungsmittel kann man im Zentrum von Barcelona längst mundgerecht erwerben und sofort bezahlen, ohne sich zu setzen und ewig auf den ebenfalls gemütlichen Kellner warten zu müssen. Nachfrage bestimmt das Angebot und die Touristen bestimmen die Nachfrage. Eine echte Gefährdung der "Setz dich hin, wenn du isst und benutze einen Teller"-Kultur ist aber noch nicht zu erkennen.

Samstag, März 14, 2009

Emsig und geschäftig

Gestern Joaquín Cortés im Teatro Tivoli mit Bina und Sara - moderner spanischer Flamenco, das Spektakel von der Straße auf die Bühne geholt, für die Augen aufbereitet. Ohne jegliche Kenntnis oder Vorstellung war ich mehr als positiv überrascht danach. Erinnerungen an Málaga... Dabei ist mir wieder aufgefallen, wie unspanisch Barcelona doch ist. Reisen nach Sevilla oder Granada sollten wir unbedingt in Angriff nehmen! Nächste Woche etwas ganz anderes: Mozart-Requiem in der Kathedrale Santa Maria del Mar.

Joaquín Cortés

Montag war Jahresuntersuchung beim Kinderarzt für den Krümel - Riese eigentlich mit seinen 78 cm und 11,5 kg. Impfen und drei Tage später schon wieder einen Besuch abstatten - so richtig sind Ohren und Atemwege noch nicht in Ordnung. Seit Wochen schon. Wieder Antibiotikum, wir müssen das unbedingt in den Griff bekommen. Ich selber mit Mandelentzündung, aber alles unter Kontrolle :)

Mittwoch das erste Mal Übung zur Vorlesung Betriebssysteme gegeben - Programmierung von Threads und Sockets. In meinen beiden Übungsgruppen sind jeweils nur fünf Leute - entspannte und arbeitssame Atmosphäre. Genieße fast den Tag außerhalb des Büros. Abends Binas Geburtstag - bin ziemlich spät gekommen, aber habe eine gute Chupitos-Bar kennengelernt. Nochmals Erinnerungen an Málaga :)

Heute morgen Laufen bei schönstem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen, die Mandelbäume sind bereits verblüht. Danach frühstücken und ab auf den Spielplatz mit dem Krümel, mich an seinem Quieken in der Schaukel ergötzen...

Freitag, März 13, 2009

Cumpleanos feliz

Vor einer Woche war es soweit: Krümels großer Tag! Und da man Kindergeburtstage mit Kindern feiern sollte, haben wir noch zwei seiner "Kollegen" aus der Krippe eingeladen, natürlich nebst Eltern. Unsere Nachbarn waren ebenfalls mit von der Partie. Sidi hat lecker Thieboudienne (Reis mit Fisch) vorbereitet und es mangelte nie an Cava - dank Nachschub aus Nachbars Wohnung.

Wenn ich jetzt aber gedacht habe, dass die kleine Fiesta gegen 22h ein Ende nehmen würde, da die Knirpse sicher müde werden und von ihren Eltern nach Hause geschafft werden, so hatte ich mich gründlich geirrt. Brei und Schlafanzüge waren überall an Bord und nachdem die kleinen Windelscheißer bis halb elf rumgetobt hatten, wurden sie im Pyjama aufs Sofa gelegt und sind prompt eingeschlafen. Wir Eltern konnten uns so prima weiter unterhalten, essen und trinken :)

Als letztes sind übrigens die Nachbarn nach Hause. Ohne Kinder und mit dem kürzesten Weg. Um vier war ich im Bett. Das hatte ich auch schon lange nicht mehr...

Unsere Nachbarn

Spielzeug teilen mit Euric

Laura und Euric - die "Leidensgenossen" aus der Krippe

Vielleicht klappt es nächstes Jahr mit selber Kerze auspusten

Einmal in Übung wurde Samstag gleich noch Mädels-Abend drangehangen: Born, Plaza Real und schließlich habe ich die Mädels ins Antilla zum Salsa tanzen entführt. Tat gut, sollte ich öfter machen. Gerne auch mit Mann ;-)

Freitag, März 06, 2009

Schreibfaul

Fast drei Wochen ohne Nachricht aus dem fernen Süden lassen aufhorchen und nachfragen: Was ist da los? Haben sie das Internet gekappt? Hat sie keine Lust mehr oder etwa keine Zeit?

Letzteres kommt der Wahrheit wohl am nächsten. Die Ereignisse übererschlagen sich, erschlagen mich, lassen keinen Raum zum Reflektieren, keinen Platz zum Nachdenken, nur abgestandene Büroluft zum Atmen.

Berufliche Verpflichtungen. In der "PhD-Fabrik" gab es einen Führungswechsel, ein neuer Chef in unserem departamento. Um fast 30 Doktoranden zu organisieren und Struktur in das studentische Gewühl zu bringen, gibt es nun kontrollierte Kernarbeitszeit, strikte Vorgaben zur Anzahl jährlicher Veröffentlichungen und Sonderurlaub nur noch mit außerordentlicher Genehmigung. Unter diesem Druck geht bei mir jegliche Kreativität flöten. Vielleicht liegt es eben daran, dass mein Artikel immer noch nicht fertig ist. Kommt wohl doch eher daher, dass Experimente nicht die erwarteten Resultate bringen und deshalb der experimentelle Teil oder die vorhergehende Argumentation angepasst werden müssen. Außerdem darf ich ab nächste Woche Übungen halten. Threads und Sockets für zwei Gruppen besserwisserischer Möchtegern-Genies im dritten Studienjahr. Das ganze auch noch auf einem anderen Campus, so dass ich jeden Mittwoch gar nicht erst ins Büro fahre. Uff.

Private Verpflichtungen - sind keine Verpflichtungen, sondern gern gesehene Abwechslungen, fröhlicher und manchmal leider auch trauriger Natur. Die letzten zwei Wochen waren ausgefüllt mit dem Pflegen und Wiederbeleben von Kontakten zu Freunden, Bekannten, Verwandten. Omas Beerdigung in Deutschland, Tantenbesuch in Barcelona, Picknick am Strand mit Bina, Karneval mit Sidi, Parkspaziergang mit Claudia, Abendessen mit Virginie, Altstadtspaziergang mit Ulrike und Chocolate mit Leo. Die nächsten Wochenenden sind ebenfalls bereits fest verplant. Bald ist Ostern und erneut Zeit zum Ausruhen :)

Krümels neuer handgearbeiteter Begleiter. Zum Einschlafen muss es trotzdem der große Kuschelhund sein.

Kardinal Sidi - verkleidet an Aschermittwoch die Sardine zu Grabe tragend. Ich habe diese spanischen/katalanischen Sitten noch nicht alle verstanden...

Früh übt sich...

Donnerstag, März 05, 2009

Geburtstagsvorbereitungen

Eigentlich wird seit jeher das Geburtstagskind beschenkt zu seinem Ehrentag. So kenne ich es jedenfalls aus Deutschland. Hier in Spanien wird jedoch schon im Baby- und Kleinkindalter trainiert, was es später heißt "einen auszugeben". Im Klartext bedeutet dies, dass das Geburtstagskind für den Rest der Gruppe ein kleines Geschenk mitbringt und natürlich eine Tüte Luftballons, da die Babys noch keinen Kuchen essen. Als ob es in zwei Jahren dann mit einem Muffin oder ein paar Bonbons getan wäre!?

Diese Woche hatte der Krümel schon zwei Geschenke im Rucksack. So hat sich Supermami noch kurz vor der Angst hingesetzt und kleine Überraschungen fertig gemacht. Es sind Trillerpfeifen aus Holz - der Krümel bekommt keine. Wenn die anderen Kinder den Dreh erst einmal raus haben, freuen sich ihre Eltern sicherlich über die ausdauernden Pfeifkonzerte ;-)

Geburtstagsüberraschungen für die Krippenfreunde

Mittwoch, März 04, 2009

Morgenstund hat Gold im Mund

Ich bin doch immer wieder überrascht, wie gut Fotos mit meinem Handy werden bei einer Kamera mit nur 1.3 Megapixels.

Sonntag früh Sonnenaufgang am Mittelmeer

Der einzige Nachteil: Um diese magischen Momente und Belohnungen für das Laufen in natura zu erleben, muss man mit fortschreitendem Jahresablauf immer zeitiger aufstehen. Noch ist es machbar.