Montag, Dezember 31, 2007

Bücher 2007

Speicherplatz

Da vor drei Tagen mein Laptop seit langem mal wieder ein "Operating System Not Found" beim Hochfahren auf dem Bildschirm erscheinen ließ, war es nun höchste Zeit endlich in eine externe Festplatte zu investieren. Sicher ist sicher! Wir haben zwar vier Rechner zu Hause und ich habe etwas kreuz und quer gesichert, aber nirgendwo ist genügend Platz... die vielen Mp3s, Fotos und Filme ;-) Habe nun eine 500GB Festplatte von Seagate erstanden - für nur 90 Euro! Schnäppchen im PC City von Glories.

Samstag, Dezember 29, 2007

Niébé

[njibbe] ... oder auch black eyed pea oder cowpea oder auf deutsch Augenbohne oder Kuhbohne ist eine wichtige Futter- und Nutzpflanze in Westafrika, besonders im Senegal, und kam gestern bei uns auf den Tisch. Mit Reis und Fleisch! Lecker! Hatten wir zufällig auf dem Markt entdeckt und Sidi hat gekocht und sich gefreut wie ein kleines Kind. Außerdem können aus dieser Pflanze Impfstoffe gegen verschiedene Viruskrankheiten gewonnen werden. Ich denke, nächste Woche ist es dann mal wieder Zeit für Quark mit Pellkartoffeln, Schnittlauch und Leinöl!

Samen der Augenbohne


Thiebuniébé oder Reis mit Augenbohnen

Sehstärke!?

Manchmal weiß ich wirklich nicht, was die Spanier und Latinos zu bestimmten typischen und sprichwörtlichen Verhaltensweisen bewegt, die Vorurteilen einwandfrei den Weg ebnen. Beispiel: 24. Dezember, kurz vor drei und ich will nur noch schnell zum Bäcker hüpfen, bevor dieser schließt. Um drei - beim Schließen von Geschäften sind sie hier übrigens sehr pünktlich! Beim Öffnen nicht so.

Der Bäcker ist keine hundert Meter von unserer Haustür entfernt, also Schuhe an und Jacke drüber, und ich muss nur über eine Ampel. Und genau da pfeifts mir aus einem geöffneten Autofenster hinterher: Hola guapa... ey preciosa! (Hallo Hübsche... ey Prachtstück!) Eigentlich bin ich resistent gegen diese Art von Potenzinszenierung, nur manchmal frage ich mich wirklich, ob diese Leute nicht eine Brille brauchen, denn...
  • Laufstil: Ich geh-humpelte über die Straße (Ischias).
  • Kleidungsstil: Ich war grad fertig mit Wohnung putzen.
  • Sockenfarbe: Passend zum Putzlappen.
  • Figur: Robbe mit Babyspeck.
  • Haare: Wollte nach dem Putzen duschen UND Haare waschen...
  • Make-Up: Erinnerte mich ans Abschminken letzte Nacht.
  • Schmuck: Zwei Armbänder, unsichtbar unter der Jacke.
Verarschungsfaktor: 100%!

Aber stimmt ja... es kommt doch auf die inneren Werte an und die Jungs im Auto hatten sicher Röntgenaugen! ;-) Jedenfalls habe ich für mich die Ursache der vielen Autounfälle und Verkehrsunglücke - oft mit tödlichem Ausgang - auf Kataloniens Straßen geklärt - Sehschwäche. Neben dem Faktor Alkohol.

Still, still, still, weils Kindlein schlafen will

So haben wir die Feiertage hier in Barcelona verbracht, meist bei schönstem Sonnenschein und Temperaturen tagsüber um die 12°C, nachts um den Gefrierpunkt. Essen mit Freunden (gefüllte Pute), Essen bei Freunden (gefülltes Huhn), spazieren gehen, lesen, schlafen... Am 8. Januar muss ich wieder in die Uni. So bleibt noch genug Zeit um allerlei Krimskrams zu erledigen, der sonst immer liegen bleibt oder mit wachsendem schlechten Gewissen verschoben wird.

Thomas und Ulrike auf der Suche nach Putenfleisch

Wir haben übrigens auch bei der über die Landesgrenzen hinaus bekannten spanischen Weihnachtslotterie mitgespielt! Und unseren Loseinsatz von 20 Euro wieder reingeholt! Besser als gar nichts...

Baby ist natürlich alles andere als still! In meinen schlauen Büchern und Ratgebern habe ich gelesen, dass es jetzt eigentlich ruhiger werden müsste, da die Bewegungsfreiheit wöchentlich abnimmt. Ich finde, das Gegenteil ist der Fall. Nun gut, warten wir noch ein paar Wochen ab.

Im Internet findet sich übrigens allerlei Spielzeug für die Homepage, wenn es um Babies geht, unter anderem der Baby Ticker :) Ab heute sind es noch 73 Tage! Aber keine Angst, ich werde euch in Zukunft nicht ausschließlich mit Kleinkindkram und Windelgeschichten bombardieren...



Und hier noch aktuelle Fotos, endlich mal in Latzhose!

29. Woche...

... tschakka!

Donnerstag, Dezember 13, 2007

Der Ingenieur

"Die wesentliche Arbeit eines Ingenieurs besteht ja nicht darin, Lösungen zu finden, sondern darin, zwischen den vielen Lösungen, die er gefunden hat, sich für die eine zu entscheiden, die Bestand haben wird."
Peter Märthesheimer, "Ich bin die andere"

Der Studiengang Informatik heißt auf Spanisch auch "Ingeniería Informática" und wir sitzen auch nicht mit den Naturwissenschaftlern unter einem Dach, wie in Deutschland, sondern mit all den anderen Ingenieuren. Richtig so!

Schleich dich!

Langsam werde ich ungeduldig, denn ich muss nun alles NOCH ruhiger angehen lassen. Es ist zum verrückt werden, wenn der eigene Körper plötzlich nicht mehr wunschgemäß funktioniert! Was benötigen wir mehr als Gesundheit? Könnten wir damit nicht alles erreichen? Statt dessen betrachten wir sie als gegeben und beklagen uns, sobald sie sich eine Auszeit nimmt.

Seit Montag plagt mich der Ischiasnerv in meiner linken Gesäßhälfte. Und das mit 26!! Viel mehr als Wärmflasche, langsam laufen und Paracetamol, wenn es gar nicht mehr zum Aushalten ist, kann man nicht machen, hat mir der Arzt heute gesagt. Das sind ja Aussichten... Hoffe auf Besserung... baldige...

Mittwoch, Dezember 12, 2007

26. Woche

Ich denke, ich habe dann heute mein Blog-Soll für diesen Monat erfüllt *gähn* Nach der Uni wird auch nicht mehr viel außer essen, Mails schreiben, lesen und schlafen. Es sei denn, man geht mal eher!

Und so sah ich Montag nach der Uni aus - schon ein wenig erschöpft...

... aber stolz zurecht.

Vic

Wie jedes Jahr Anfang Dezember findet im alten Stadtkern von Vic ein großflächiger Mittelaltermarkt statt mit vielen katalanischen und nordafrikanischen Gaumenfreuden, allerlei zünftigen zum Verkauf feilgebotenen Handwerkswaren, gregorianischen Gesängen, Spektakel, Musik und Tanz. Vor drei Jahren war ich Bayer-Prakti in Barcelona und habe schon einmal die Chance genutzt - leider hatten wir damals absolutes Pech mit dem Wetter: diesig, Nieselregen und kalt. Pünktlich zum Nikolaus wollten wir das "Projekt Vic" erneut in Angriff nehmen - bei strahlendem Sonnenschein in Begleitung von Alice und Walter.

Halb zwölf fuhr der Zug in Barcelona los; die Reise nach Vic dauert knapp achtzig Minuten. Damit alle die gleiche Chance hatten, den Tag mit seinen Strapazen zu überstehen haben wir noch kurz in der Bar des Casinos von Vic gefrühstückt. Heißer Kakao für die Dame, Kaffee hatte ich zu Hause schon. Dann haben wir uns in den Trubel gestürzt und sind bis abends halb sechs nicht wieder aufgetaucht. Tipp für nächstes Jahr: Gleich kaufen, wenn man was Leckeres zu Essen sieht - es könnte auf dem Rückweg aus sein :(

Um sechs ratterte die übervolle und viel zu kurze Bahn zurück gen Barcelona und schaukelte uns ruhig in den verdienten Sekundenschlaf. Das hat man dann vom maßlosen Genuss frischer Luft und ausgiebig Beine vertreten!

Vic 2004 mit Kerstin und Micha

Herzhafte Leckereien

Hab ichs mir doch gedacht! Ein Weihnachtsmann alleine würde das gar nicht alles schaffen - überall pünktlich mit den Geschenken auftauchen, trotz Zeitzonen.

Kräuterhexen - Tees für alle nur denkbaren Übel und Mängel

Mittelalterliche Autos :)

Greifvogelschau

...

Typische Dachterrasse auf einem Einfamilienhaus

Narrentrubel in den engen Gassen von Vic

Interessante Wandbemalungen

Nordafrikanische Zuckerstückchen... Ich konnte nicht widerstehen!

Handwerkskünste - ideal um die letzten Weihnachtsgeschenke zu ergattern.

Den Grill haben die Männer entdeckt als sie schon satt waren... schade ;-)

München

Mein wahrscheinlich letzter Flug bis nächstes Jahr stand Ende November auf dem Programm. München mit Clickair. Großes Manko: Einer unserer handgepäckgroßen Koffer kam leider erst zwei Tage später an. Meine Sachen waren nicht drin ;-) Aber einige Reisegeschenke. Nur zur Info: Schinken und Käse überleben zwei Tage auf fremden Flughäfen. Ich behaupte einfach mal, das EU-Verbot von Flüssigkeiten im Handgepäck ist Schuld. Sonst hätten wir doch gar kein Gepäck aufgegeben! Habe bereits unseren Anspruch auf Schadenersatz geltend gemacht. Auf spanisch!! Wenn das Geld bis Weihnachten auf meinem Konto ist, wäre das ein prima Geschenk.

Durch diese Scherereien kam es natürlich zu kleinen Programmänderungen, die ich aber fast durchweg positiv betrachte. Sonst wäre ich ja nie in den Genuss von Katrins Kochkunst gekommen, Sidi hätte nie den Genuss von diversen Gläschen Eierlikör erfahren und meine erstandenen Latzhosen müsste ich wahrscheinlich selbst zahlen, nicht Clickair.

Vier Tage und drei Nächte bayerische Landeshauptstadt sind viel zu wenig für die "Masse" an Freunden und Bekannten, die sich mittlerweile dort häuslich niedergelassen hat oder auf der Durchreise befindet: Kaffee und Kuchen, Abendessen, ausgedehntes Frühstück und langer Spätherbstspaziergang bei Katrin und André. Tee und Plätzchen bei Margot und Manfred mit philosophischen Einlagen auf englisch, italienisch und latein. Zwischendurch immer mal wieder beim Flughafen anrufen. Essen mit den "Passauern", Shopping, Lotto spielen, Glühwein trinken, Shopping, Tee bei Ise, Tollwood, Absacker im Hacker-Pschorr. Und noch einmal ausgedehnt Brunchen - eine der wenigen Sachen, die ich in Spanien manchmal vermisse.

Glück mit dem Wetter hatten wir auch noch, denn es lag kein Schnee und war auch gar nicht eisig kalt! So konnte man es auf dem Tollwood auch gut aushalten.


Lost... in the middle of Karlsplatz and Marienplatz

Tollwood - noch vor dem heißen Met. Bei der Feuerzangenbowle war leider viel zu viel Andrang.

Hacker-Pschorr Bräuhaus. Sidi fand die Live-Musik eigentlich ganz witzig.

Schlusslicht

Unsere letzten "geplanten" Übernachtungsgäste in diesem Jahr waren Stepken und Maik im November. Vor und nach ihrer gediegenen Kanaren-Kreuzfahrt mit der Voyager of the Seas haben sie bei uns vorbeigeschaut. Neben Einkaufstouren und Stadtbesichtigungen für die Besucher sowie Uni und Hotel für die Einheimischen haben wir Zeit zum Kochen gefunden und für ein Abendessen im La Fonda (wo auch sonst...)

Kurz vor dem Restaurantbesuch Foto-Shooting in der 24. Woche.

Wer hier wohl seinen Bauch einzieht!?

Deprimierend, dass es im Kleiderschrank einen Stapel "Bitte erst ab April 2008 wieder anziehen" gibt. Die Bluse gehört mittlerweile dazu.

Sonntag, Dezember 09, 2007

Sturmgepeitscht

Komme gerade vom ausgiebigen Strand-Walking zurück bei 21°C, schönstem Sonnenschein und bis zu 80km/h Sturmböen. Das tollste Herbstwetter!

Freitag, Dezember 07, 2007

Das weibliche Wesen

"Die Frauen wissen schon alles. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es die Frau ist, die das Schicksal der Männer zu lenken versteht und die viel mehr von der Welt und der Natur der Welt weiß als die Männer. Die Frau - dadurch, dass sie unsere Art am Leben erhält - hat eine Verbindung mit der Natur, welche die Männer nicht besitzen: Wir sterben als ewige Heranwachsende. Aber Vorsicht! Wenn eine Frau mir sagt: Diese Person gefällt mir nicht, dann höre ich sofort darauf. Ich frage sie nicht nach dem Warum, ich stelle ihre Meinung nicht in Frage, aber immer fällt mir auf, oft nur wenige Stunden später, dass sie Recht hatte. Sie hat mehr gesehen als ich, weil sie eine Frau ist. Die schreckliche Bestimmung aller Frauen ist es die Männer erdulden zu müssen."

Álvaro Mutis, kolumbianischer Schriftsteller

Mittwoch, Dezember 05, 2007

Pusteblume im 7. Monat

"Schatz, warum schnaufst du denn so?"

Es ist nicht immer einfach zehn Kilo mehr mit sich rumzutragen, zumal ich manchmal das Gefühl habe, dass mein Lungenvolumen sich tagtäglich verringert. Wo soll die arme Lunge auch hin, wenn sich da jemand anderes breit macht? Es ist schwer genug für mich zu akzeptieren, dass ich nicht mehr schnell zur Metro flitzen kann, sondern für alles besser fünf Minuten mehr einplane.

Abgesehen von seltenem schwachen Nasenbluten oder Sodbrennen nach zuviel Essen sind aber keine "Nebenwirkungen" zu beobachten. Kreuzschmerzen und Schlafstörungen kommen sicher noch früh genug :)

Dienstag, Dezember 04, 2007

Bettelarm

Heute im Zug auf der Linie C7 von Barcelona Richtung Uni in Cerdanyola: Ein vielleicht 9-12jähriger Junge ging durch alle Abteile, wortlos, mit einzelnen Cents in seiner Hand klimpernd und diesen fordernd-flehenden Blick in den Augen. Die Kleidung zwei Nummern zu klein, Hände und Gesicht ungewaschen, osteuropäischer Einschlag. Ich war zu sehr in meine NEON vertieft, als dass ich ihm gebührend Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Kurz nachdem er an mir vorbei war, überschlugen sich jedoch meine Gedanken: Gibt es in Spanien keine Schulpflicht? Wo sind seine Eltern? Warum nimmt niemand Anstoß an einem bettelnden Kind im Zug morgens kurz vor elf? Dann habe ich mich geschämt ihn nicht eine dieser Fragen gefragt zu haben. Vielleicht hätte er sogar eine meiner Sprachen gesprochen... ¡Vaya civismo español!