Freitag, April 29, 2011

Erbsenzähler, Linsentester

Vor ein paar Wochen wurde ich zum Testen von Kontaktlinsen der neusten Generation eingeladen. Insgeheim hatte ich eigentlich die krokodilähnlichen erwartet, klammheimlich zumindest mit den bergseeblauen geliebäugelt. Nun ja, minimal blau sind die Biofinity von Cooper Vision tatsächlich eingefärbt. Und auch nicht mehr brandneu, sondern schon seit gut zwei Jahren auf dem Markt. Die blassblaue Farbe soll dem besseren Finden im Aufbewahrungsbehälter dienen oder zum leichteren Einsetzen und Entfernen verhelfen. Ich finde die Färbung einfach nur praktisch, wenn mir eine Linse mal wieder ins Waschbecken gefallen ist oder auf den Fliesenboden. Sie findet sich schnell wieder.
Ein weiteres Merkmal ist die hohe Sauerstoffdurchlässigkeit, welche das Dauertragen der Silikon-Hydrogel-Linsen gestattet. Tag und Nacht und Tag und Nacht. Einen ganzen Monat lang. Hat schon mal jemand von euch seine normale Linse über Nacht drin gelassen? Sei es aus reiner Vergesslichkeit oder wegen einem erhöhten Alkoholpegel. Am Morgen danach sieht man wie durch eine Wand aus Milchglas. Willkommen Proteinschleier. Wie soll es dann erst nach 30 Tagen sein? Eine Wand aus Kalksandstein? Ja, ich war feige, ich habe es nicht ausprobiert, sondern die Linsen jeden Abend vor dem Schlafengehen brav entfernt und gesäubert. Dennoch muss ich sagen, dass die Biofinity auch nach einem 20h-Tag noch optimalen Tragekomfort bietet. Gerade bei viel Bildschirmarbeit wird das Auge nicht trocken wie bei anderen Linsen, bei denen man abends bei einem romantischen Essen dauerblinzeln muss, als hätte man drei Wimpern auf einmal im Auge.
Mein Fazit nach knapp drei Wochen Probetragen: Ich hatte zwar nicht dauernd, aber jederzeit voll den Durchblick!

Donnerstag, März 31, 2011

Und was ist bei euch drin?

zitiert von www.tagesschau.de

Portemonnaie, Kalender, Notizbuch, Kulis, Bleistift, Hustenbonbons, Kaugummi, Schlüssel, Lippencreme, Paracetamol, ein Stein in Herzform, ein Anhänger in Hahnform, Stoffbeutel, Tampons, Taschentücher, Feuchttücher, Handschuhe, ein altes Metroticket, diverse Visitenkarten, Nagelfeile, Pflaster, Sandkörner, Kekskrumen, Häckisäck.

"Eine Handtasche ist nicht einfach eine Handtasche. Sie ist eine kleine Welt für sich. So lautet auch der Untertitel des Buchs, das der französische Soziologe Jean-Claude Kaufmann darüber geschrieben hat. Die Seele der Handtasche liege in dem Sammelsurium, das Frauen darin mit sich herumschleppten. Zum einen die offensichtlichen Dinge wie Geld, Schlüssel, Telefon und Lippenstift. Aber dann tue sich ein ganzer Kosmos auf: "Muscheln, Steine, alte Briefe, kleine Stofftiere, Fotos, lauter Sachen, mit denen sie bestimmte wichtige Momente ihres Lebens verbinden.“

Die landen dann in der Tasche, die Frauen ja praktischerweise immer und überall dabei haben. Und da bleiben sie auch erstmal drin. Ein Standard ist dem Soziologen aufgefallen: Taschentücher und Kopfschmerztabletten. Frauen fühlen sich in unserer Gesellschaft offenbar öfter angespannt und belastet, erkärt er dieses Phänomen. Männer haben fast nie Tabletten dabei. Ist auch gar nicht nötig - irgendwo ist ja immer ein weibliches Wesen mit so einem Wunderbeutel in der Nähe.

So wie diese Pariser Passantin: "Ich glaube, etwa 80 Prozent der Sachen in meiner Tasche brauche ich gar nicht. Jedenfalls nicht täglich. Aber es beruhigt mich, wenn ich sie trotzdem dabei habe", sagt Simone und fördert dann sogar noch etwas aus der Tasche, das sie selbst ganz vergessen hatte - eine Unterhose.

Jean-Claude Kaufmann kennt dieses Phänomen. "Falls ich das mal brauche, ist es da", das habe er bei seinen Recherchen dauernd gehört. Frauen nähmen "unheimlich viel Zeug mit für den Eventualfall." Das habe auch mit unserem heutigen Lebensstil zu tun. "Man muss immer auf alles vorbereitet sein, bloß kein Risiko."

Aber nicht nur der Inhalt ist etwas Besonderes: Auch die Tasche selbst spielt eine große Rolle im Leben der Frauen. Ob sie ein buntes oder ein schwarzes Modell tragen, eine kleines mit Henkeln an der Hand oder ein Monsterbag über der Schulter - das alles sage etwas über die Frau aus, glaubt Kaufmann. Über ihren generellen Charakter, aber oft auch über ihre augenblickliche Stimmung. Deswegen lande ein ausrangiertes Teil auch nicht im Müll. "Das ist anders als in der Liebe, wo der Ex-Partner irgendwann aus dem Leben verschwindet."

Wenn Frauen sich eine neue Tasche kauften, stellten sie die alte häufig in den Schrank, fand der Soziologe heraus. Daran seien viel zu viele Erinnerungen geknüpft, die Tasche sei ja immer mit dabei gewesen, während einer ganzen Lebensphase. "Ich habe viele Regale mit mehr als 50 Taschen gesehen."

Probleme mit diesem Taschenuniversum haben oft nur die Männer. "Sowie etwas da drin verschwindet, ist es unmöglich, es wiederzufinden", glaubt ein befragter Passant in Paris. Und suchen ist tabu - Männerhände haben in Frauentaschen nichts zu suchen. Frauen achten sehr genau darauf, dass dieses Mysterium ihr eigenes bleibt."

Freitag, März 25, 2011

Zitat

"Weil du meinst, du weißt schon, was in meinem Kopf vor sich geht, und es von mir nicht mehr wissen willst. Wir kommen aus zwei verschiedenen Kulturen, wir sprechen zwei verschiedene Sprachen, auch wenn du aus deiner gut in meine übersetzt, wir leben in zwei verschiedenen Welten - wenn wir aufhören, miteinander zu reden, treiben wir auseinander."
aus "Liebesfluchten" von Bernhard Schlink

Montag, Februar 28, 2011

Begegnungen I

Samstag Mittag an der Bushaltestelle in Diagonal Mar, kurz bevor es heim zum Essen geht.

Sie 1 (Frau mittleren Alters, dunkelhaarig, korpulent, mitteilungsbedürftig): "Es war ganz schön warm diese Woche."
Sie 2 (ältere und schlankere Frau, vielleicht eine Freundin oder auch ihre Schwiegermutter, mit Sonnenbrille im Gesicht): "Ja, jetzt kommen wir wieder vom Winter in den Sommer, ohne Frühling."
Sie 1: "Da wird sich in den nächsten Jahren noch einiges ändern. Die Länder, in denen es jetzt warm ist, werden zu Kaltzonen und die jetzt kühlen Länder werden sich erwärmen. Im Süden, also zum Beispiel hier bei uns in Spanien, wird es viel mehr schneien und im Norden, zum Beispiel in Polen, wird es viel wärmer...
Sie 2: "???"
Sie 1: "... stell dir vor, ganz Polen voller Orangen!"
Sie 2 (Ich sehe leider ihren skeptischen und überraschten Blick nicht.): "Wieso das denn?"
Sie 1 (gesteht voller Überzeugung): "Na wegen dem Klimawandel!!!"

Montag, Februar 14, 2011

Ungerechtigkeit des Schicksals

Zerlumpt und muffig riechend kramt er nach Münzen in seiner Hosentasche an der leeren Mittagskasse im Supermarkt. Das laute Klimpern lässt große Schätze vermuten, aber er zählt mit zittrigen Fingern nur Fünfer, Zehner und ab und zu einen Fünfziger ab. Ein ansehnlicher Haufen Kleingeld türmt sich schnell gleich neben dem Scanner und im Gegenzug dafür nimmt er die Flasche mit der klaren, transparenten Flüssigkeit in Empfang. Er lässt sie langsam in eine einfache und viel zu dünne Plastiktüte gleiten, die sonst nur Tomaten oder Äpfel beherbergt. Seine Lippen beben, die Nasenflügel flattern, die Wangen sind von zu vielen kleinen roten Äderchen durchsetzt und seine Augen fixieren das soeben Erstandene erwartungsvoll und abgestumpft. Er ist zu knauserig, sich eine solide Transportmöglichkeit für seinen hart erkämpften Einkauf zu gönnen. Vielleicht fehlen ihm aber auch genau diese drei Cent. Locker baumelt das Wässerchen in seiner Hand und zieht dabei kräftig an der filigranen Tüte. Er bewegt sich schwerfällig auf den Ausgang zu, passiert die Schiebetür und schlurft noch zwei Schritte auf dem Bürgersteig, bevor die Flasche mit einem unsichtbaren Ruck der Tüte entkommt und zu seinen Füßen in hundert kleine Scherbenreste zerschellt. Das farblose Elexier verliert sich ungeniert in den schmalen Furchen zwischen den Pflastersteinen. Trauriger, enttäuschter und wütender auf sich selbst habe ich selten jemanden drein blicken sehen. Vielleicht sollte er es als Zeichen deuten!?

Samstag, Februar 12, 2011

Werbung in eigener Sache

Wenn ich mal wieder nur Hundekacke und Verkehrslärm bemerke, nur auf streikende Metros und überhöhte Mieten achte, wenn mal wieder der Fahrstuhl für den Kinderwagen fehlt oder ein Besoffener über Nacht vor den Müllcontainer gekotzt hat... Dann wird es Zeit dafür :)

Freitag, Februar 11, 2011

Spanische Kuriositätenkiste IX - Puente oder Wie basteln wir uns einen Feiertag

Letzte Woche hatte ich eine Email in meinem Posteingang, deren Inhalt mich darüber informierte, dass man beschlossen hatte, den 7. März dieses Jahr an der Universität frei zu geben. Warum? Weil im laufenden akademischen Jahr so viele Feiertage auf Samstag oder Sonntag fielen. Aha. Angenehm. In Mexiko wird es im öffentlichen Leben übrigens ganz ähnlich gehandhabt: Fällt ein Feiertag aufs Wochenende, ist der darauffolgende Montag frei. Welch ein tolles Konzept! Fiesta, fiesta mexicana...

Man beachte, dass hier in Spanien außerdem zumindest das akademische Personal inklusive der Studenten Montag und Freitag zu Hause bleibt, also puente (Brückentag) macht, wenn der Dienstag oder Donnerstag offizielle Feiertage sind. Alle freuen sich übrigens schon auf die erste Dezemberwoche diesen Jahres - Dienstag und Donnerstag sind Feiertage; Montag, Mittwoch und Freitag puente. Eine Woche Urlaub für lau. Unglaublich, aber wahr! Ob die Sonne in Deutschland mehr scheinen würde, wenn auch wir mehr freie Tage hätten?

Samstag, Februar 05, 2011

Schon wieder die Quotenfrau?

Vor drei Jahren war es in Norwegen soweit? Was hat sich seitdem dort geändert? Nun ist auch bei uns die Diskussion losgebrochen. Was soll sich bei uns ändern? Ich bin weiterhin dagegen, sondern vertrete ganz und gar die folgende Meinung.

zitiert von www.tagesschau.de (Sabine Geipel, SWR)

"Nein, wir brauchen keine Frauenquote für Führungspositionen! Ja, klar - die Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten deutscher Unternehmen kann man an einer Hand abzählen. Aber daran ist nicht die mangelnde Quote schuld. Der Grund ist vielmehr, dass es Frauen vorher schon schwer haben, als Frau - und Mutter - überhaupt in die Nähe einer solchen Position zu kommen. Und das liegt nicht an einer fehlenden Quote in der Vorstandsetage, sondern an fehlenden Kita-Plätzen, an fehlenden flexiblen Arbeitszeitmodellen, an fehlender vorrausschauender Personalpolitik – und grundsätzlich am fehlenden Bewusstsein in unserer Gesellschaft.

Solange Eltern immer noch alle Register ziehen müssen, um ihr Kind irgendwie tagsüber unterzubringen, solange Frauen in Teilzeit sich immer noch abstrampeln müssen, um zu zeigen, dass sie trotzdem eine vollwertige Arbeitskraft sind und solange Väter schief angesehen werden oder milde belächelt - oder sogar mit Nachteilen rechnen müssen, wenn sie in Elternzeit gehen - solange brauchen wir keine Diskussion über eine Frauenquote. Die wäre vielleicht ein hübsches Zeichen, aber an den bestehenden Strukturen würde sie doch nur wenig ändern.

Und manchmal frage ich auch, ob es sie überhaupt gibt, die vielen, vielen Frauen, die sagen "Ich will mal ganz nach oben!", "Ich will mein Leben nach dem Terminkalender takten", "Wenig Freizeit zu haben, finde ich toll" und "Dauer-Stress gibt mir erst den richtigen Kick!"? Nicht jede Frau findet das erstrebenswert.

Abgesehen davon - ich persönlich hätte keine Lust, eine Quotenfrau zu sein."

Freitag, Februar 04, 2011

Grippe, Vorschule und Uni

Eiskalt erwischt hatte es mich letzte Woche, mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen. Nun ist zum Glück nur noch ein wenig Schnupfen übrig. Krümel hat aus Mitgefühl gleich mitgefiebert. Das wäre allerdings nicht nötig gewesen!

Obwohl ich ein paar Tage wirklich zeitig ins Bett gegangen bin und am Wochenende sogar Mittagsschlaf gehalten habe (!), steht die Welt nicht plötzlich still. Immer gibt es irgendwelche Termine, die sich nicht aufschieben lassen, die niemand anders wahrnehmen kann. Dann also mit Fieber!

Erfolgreich einen Artikel für eine weitere Konferenz fertig geschrieben und eingereicht. Hoffen wir das beste. Der Beitrag für das PhD Forum braucht nur noch einen Feinschliff und kann Anfang nächster Woche raus. Die Noten für meine Übungsgruppen sind veröffentlicht und ich habe mich in den letzten Tagen sicher zehn Stunden in irgendwelchen Schulen die Treppen rauf- und runtergequält, im Extremfall sieben Stockwerke. Musikraum, Informatikraum, Essenraum, Sporthalle, außerschulische Aktivitäten, Öffnungszeiten, Sprachunterricht, Religionsunterricht, Mittagsschlaf? Worauf sollte man als erstes achten? Da gilt es klare Prioritäten zu setzen und weise eine Schule zu wählen. Am liebsten wäre uns schon die französische aber die Plätze sind limitiert und wir nun mal keine Franzosen. Manchmal hat das Landleben schon seine Vorteile - da gehen alle auf die Dorfschule und gut ist!

Montag, Januar 24, 2011

Wer mal beruflich hier zu tun hat...

zitiert von www.e-fellows.net

Dem habe ich eigentlich nix mehr hinzuzufügen.

"Wenn früher jemand Spanisch büffelte, dann meist für den Sommerurlaub in Benidorm oder auf Mallorca. Doch mit dem Boom der spanischen Wirtschaft füllten sich auch die Kurse für Wirtschaftsspanisch mit Teilnehmern. Verhandeln mit iberischen Geschäftspartnern will aber gelernt sein - sonst kommt man schnell als typisch deutscher "cabeza cuadrada" rüber. Wer sich flexibel gibt und mit regionalem Fingerspitzengefühl agiert, erntet besondere Sympathiepunkte.

Das alte Vorurteil, sie würden nur auf der faulen Haut liegen, haben die Spanier längst widerlegt: Wie eine Studie der EU 2005 zeigte, arbeiten sie auf Stunden bezogen sogar am meisten in ganz Europa - wenn auch noch ziemlich ineffizient.

Die Spanier schuften nicht nur viel, sie sind auch als einzige Europäer zu relativ ungewöhnlichen Zeiten am Arbeitsplatz. Besuche sollte man daher nicht zwischen 13 und 16 Uhr ansetzen. Da nimmt der Spanier ein meist mehrgängiges, oft auch schweres Mittagessen ein ("comida"), worauf eine mindestens einstündige Siesta folgt. Außerdem sollte man bei Verabredungen bis zu 30 Minuten Karenzzeit einkalkulieren. Denn die Spanier sind zwar äußerst gastfreundlich, Pünktlichkeit hat damit aber nichts zu tun.

Eine Einladung zum Abendessen ist ein großer Vertrauensbeweis und eine ideale Gelegenheit, auch über geschäftliche Dinge ins Gespräch zu kommen. Man sollte die Einladung also nicht ausschlagen, das gilt als unhöflich. Eine "cena" beginnt frühestens um 21 Uhr und endet meist gegen Mitternacht. Man sollte dabei auf keinen Fall ständig auf die Uhr schauen, möglichst alle Speisen probieren und sie ausdrücklich loben, denn auf ihr Essen sind die Spanier äußerst stolz.

Small Talk über die Familie und Privates mag einem als Deutscher vielleicht etwas intim erscheinen, in Spanien ist es gang und gäbe. Man sollte den Familienschwank auch auf keinen Fall als Zeitverschwendung betrachten, denn Spanier schließen am liebsten Geschäfte ab mit Leuten, die sie auch persönlich kennen. Ein gutes Small-Talk-Thema ist auch der Fußball. Dabei sollte man in Madrid aber besser nicht den Barça und in Barcelona auf keinen Fall Real Madrid loben.

Titel spielen für die meisten Spanier keine Rolle mehr. Es wird daher meist geduzt, allerdings sollte man abwarten, bis der spanische Geschäftspartner zum ersten Mal das "tú" verwendet. Spanische Geschäftsleute kleiden sich überwiegend elegant und konservativ: Dunkelblaue und dunkelgraue Farben, im Sommer auch hellere Töne beherrschen das Bild; Krawatten sind obligatorisch.

Spanier reden gerne und dabei viel lauter als Deutsche. Man sollte sich der Lautstärke anpassen, sonst wird man nicht wahrgenommen. Vor allem bei politischen Themen sind die Iberer meist sehr direkt und sagen deutlich ihre Meinung. Dabei neigen sie zu starken Übertreibungen und geringem Körperabstand. Sie fallen sich gegenseitig oft ins Wort, scheinbar ohne einander zuzuhören. Das sollte einen nicht verwirren, denn am Ende kommt dabei meist doch ein Konsens heraus - und sei es nur, dass man ein Problem auf die gleiche Weise versteht. Man sollte aber in Meetings nicht mit der Erwartungshaltung hineingehen, unbedingt Beschlüsse fassen zu müssen.

Die Spanier halten die Deutschen meist noch immer für besonders ordentlich, zuverlässig und genau und deutsche Erzeugnisse für hochwertig. Das sollte man nutzen und versuchen, dem spanischen Geschäftspartner genau dieses Gefühl zu geben. Aber Vorsicht: Die Deutschen gelten auch als humorlos und steif. Man sollte bei Verhandlungen also keinesfalls auftreten wie ein "cabeza cuadrada": ein Quadratschädel, der nur geradeaus, rechts und links kennt, sich aber nicht in flexiblen Schlangenlinien - dem spanischen Verhandlungsstil - durch die Gespräche zu winden versteht.

Das gilt besonders für problematische Themen, die einen der Verhandlungspartner in ein schlechtes Licht stellen könnten. Denn spanische Geschäftsleute sind für gewöhnlich allesamt kleine Aristokraten: Nichts ist da schlimmer als Gesichtsverlust. Daher sollte man Probleme immer möglichst diplomatisch umschreiben.

Besonderen Respekt erntet, wer kulturelles Fingerspitzengefühl beweist. In der wirtschaftlich starken Region Katalonien ist es zum Beispiel äußerst sympathiesteigernd, wenn man sich zumindest ein paar Floskeln (zum Beispiel die Begrüßungs- oder Abschiedsformel) auf Katalanisch aneignet. Man sollte aber vorher herausfinden, ob der Geschäftspartner spanischer oder katalanischer Herkunft ist. Wie beantwortet er Telefonanrufe? Hat er zwei spanische oder zwei katalanische Nachnamen? Wenn er Alfonso Pérez Fernández heißt, wird er katalanischen Small Talk möglicherweise sogar als irritierend empfinden.

Kaum Bonuspunkte sammelt man mit katalanischen Wendungen auch auf den Balearen und in der Autonomen Gemeinschaft Valencia. Denn im Gegensatz zu Katalonien spricht die Landessprache dort nicht die high society, sondern haupt- sächlich das "einfache Volk" auf den Dörfern. Im Baskenland oder in Galicien wiederum ist die Unternehmerschicht schon historisch stark "kastilisiert" - sie spricht also spanisch.

Ein genereller Tipp noch zum Schluss: Vor allem in den Regionen, wo das Spanische nicht die einzige offizielle Sprache ist (Baskenland, Navarra, Galicien, Katalonien, Balearen und Valencia), sollte man sicherheitshalber immer "castellano" (Kastilisch) und nicht "español" sagen. Grund: "español" suggeriert, dass Spanisch die (Mutter-)Sprache aller Spanier sei. Diese Haltung assoziieren viele Sprecher der Minderheitensprachen immer noch mit der Franco-Diktatur, in der man sich nur in der "Sprache des Imperiums" unterhalten durfte. In Lateinamerika kann man hingegen bedenkenlos "en español" verhandeln, quatschen oder flirten."

Mittwoch, Januar 19, 2011

Meine Bar, mein Bäcker, meine Bettlerin

Da sitzt sie, tagein tagaus, vor der automatischen Gleittür des Lidl. Manchmal hat sie sogar einen Korb dabei, in welchen sie die ihr gespendeten Lebensmittel schichtet. Im Plastikbecher zu ihren Füßen bedecken kleine Münzen zu jeder Tageszeit gerade so den Boden. Ich denke, sie kommt aus Bulgarien oder Rumänien, spricht jedenfalls nur gebrochen spanisch und hat sicherlich vier Kinder zu Hause, die frieren und hungern. Genauso wie alle anderen auch.

Es werden nicht mehr bittende Hände vor Supermärkten, in Zügen oder auf öffentlichen Plätzen seitdem Spanien mitten in der Wirtschaftskrise steckt. Aber auch nicht weniger. Manche versuchen sich vergeblich einen klitzekleinen Reststolz zu bewahren, andere sind offensichtlich abgebrüht und fast unverschämt. Auch das Gewerbe der Müllsucher floriert, sie steigen bisweilen komplett in die großen Container auf der Suche nach brauchbaren Überresten. Kupferkabel von Elektronikschrott sind besonders begehrt. Muss man anderswo mühevoll Sperrmüll beantragen - und sicher auch zahlen - stellt man hier seine ausrangierte Habe einfach an den Straßenrand, gut sichtbar neben die Müllcontainer. Ziemlich sicher ist sie dann innerhalb einer Stunde entweder abtransportiert oder zumindest zerlegt.

Soll ich ihr nun etwas geben, der Bettlerin vor dem Lidl? Jedesmal wenn ich einkaufen gehe? In unregelmäßigen Abständen bringe ich ihr Grundnahrungsmittel mit, ein paar Bananen oder Äpfel, am Montag Joghurt. Als sie bei dieser Gelegenheit aber zusätzlich nach meinen Croissants griff, fand ich das dreist!

Donnerstag, Januar 13, 2011

Tuff tuff tuff, die Eisenbahn

zitiert von www.tagesschau.de

Mag sein, dass die Schnellzüge besser sind als in Deutschland, im Nahverkehr gibt es allerdings noch erheblichen Nachholebedarf. Und hier kann man auch nicht aufs Flugzeug ausweichen.

"391 Kilometer in 95 Minuten: In Rekordzeit kann man ab dem Wochenende von Madrid ans Mittelmeer reisen. Das Schnellbahnnetz in Spanien wächst um eine weitere Strecke - und es kennt praktisch keine Verspätungen. Ist es also besser als das ICE-Netz der Deutschen Bahn? tagesschau.de hat nachgefragt.

Pünktlich, sicher und zuverlässig: Für Spaniens Hochgeschwindigkeitszüge trifft das allesamt zu. Auf der Strecke Madrid - Barcelona erhalten Fahrgäste ab einer Verspätung von 15 Minuten sogar den vollen Fahrpreis zurück. Für Kunden der Deutschen Bahn (DB) eine unvorstellbare Regelung. Ist das spanische Bahnsystem dem verspätungsanfälligen deutschen also überlegen? Nein, meint Pau Noy vom spanischen Fahrgastverband Promoció del Transport Públic. "Ich hätte lieber das vernetzte deutsche System - mit all seinen Schwächen", sagt er im Gespräch mit tagesschau.de. Denn auch das vielgelobte Schnellbahnnetz Spaniens hat seine Mängel; das macht ein Vergleich mit dem System der Deutschen Bahn deutlich.

Spaniens Hochgeschwindigkeitsnetz wurde seit der Eröffnung der Trasse Madrid - Sevilla anlässlich der Weltausstellung 1992 sukzessive erweitert. Unter anderem mit französischen TGVs, deutschen ICE-3 und spanisch-kanadischen Talgo-Zügen fährt die Bahngesellschaft RENFE heute die großen Städte Barcelona, Sevilla und Valladolid an. Künftig sind nun auch die Küstenstadt Valencia und die Provinzhauptstadt Albacete per Schnellzug erreichbar. Sternförmig treffen sich die Trassen in der Hauptstadt Madrid.

Die Zahlen der spanischen Bahn können sich sehen lassen: Von Januar bis November reisten 9,9 Millionen Passagiere in Spaniens schnellen Zügen - mit einer Pünktlichkeit von mehr als 99 Prozent. Die Zugauslastung liegt laut der Betreibergesellschaft RENFE bei 75 Prozent. Ein Ergebnis von dem die Deutsche Bahn nur träumen kann. Im Schnitt bleibt hierzulande im Fernverkehr - ICE- und IC/EC-Verbindungen zusammengerechnet - etwa jeder zweite Platz leer. 2009 lag die durchschnittliche Zugauslastung laut Deutscher Bahn im Fernverkehr bei 45,1 Prozent.

Sowohl von der Philosophie als auch der technischen Umsetzung trennen die Hochgeschwindigkeitsnetze Spaniens und Deutschlands Welten: Die Deutsche Bahn setzt auf eine "engmaschige Verknüpfung und viele umstiegsfreie Verbindungen", wie ein Bahnsprecher gegenüber tagesschau.de betont. Möglichst vielen Menschen solle eine angenehme Fahrt mit der Bahn - aber auch zur Bahn - ermöglicht werden. Mit Leihfahrrädern, Leihautos und Busverbindungen will die Bahn die "Mobilitätskette" schließen und die Anschlüsse an schnelle Verbindungen mit dem Zug sicherstellen.

Spaniens Fernverkehr ist dagegen ein zentral ausgerichteter "Inselbetrieb": Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken fahren nur Hochgeschwindigkeitszüge - im Regelverkehr mit Geschwindigkeiten bis 300 km/h. 1988 war beschlossen worden, die Spurbreite der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken der europäischen Normalspur von 1435 Millimetern anzugleichen. Der spanische Regionalverkehr verkehrt bis heute auf der Breitspur von 1668 Millimetern und damit auf einem komplett anderen Schienensystem als die Hochgeschwindigkeitszüge.

Zwischen den spanischen Großstädten können die Züge in Rekordzeiten fahren - was mehrere Gründe hat: Zum einen sind weite Teile Spaniens eher dünn besiedelt und können schnell durchfahren werden. Zum anderen verfolgt die spanische Bahn laut Experte Noy vorrangig das Ziel, "die Provinzhauptstädte mit Madrid zu verbinden". Auf weitere Zwischenhalte werde weitestgehend verzichtet. Die Strecke Madrid - Barcelona beispielsweise bewältigt ein ICE-3 in zwei Stunden und 38 Minuten - immerhin eine Distanz von etwa 630 Kilometern. Doch bei dieser schnellsten Verbindung hält der Zug unterwegs kein einziges Mal.

In Deutschland dagegen braucht man für die vergleichbare Distanz zwischen Berlin und München (etwa 600 Kilometern) derzeit etwa sechs Stunden. Bislang ist nur ein Teil der Strecke für hohe Geschwindigkeiten ausgebaut, hinzu kommt aber auch, dass die ICE-Züge unterwegs an acht Bahnhöfen halten. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn - voraussichtlich 2017 - die Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Leipzig in Betrieb geht. Die Fahrzeit wird sich dann von sechs auf etwa vier Stunden reduzieren - was immer noch deutlich mehr ist, als auf der ähnlich langen Strecke in Spanien.

Die vergleichsweise hohe Zahl der Zwischenhalte ist zum einen der dichteren Besiedelung in Deutschland geschuldet. Aber auch die föderale Struktur bremst den ICE mitunter. Beispielhaft ist dafür der Neubau der Strecke Köln - Frankfurt. Um langwierige Auseinandersetzungen mit den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Hessen zu vermeiden, erhielten kurzerhand beide Länder einen Bahnhof an der Strecke. Der eine steht in Limburg (Hessen), der andere 20 Kilometer weiter in Montabaur (Rheinland-Pfalz). Experten halten alle beide für überflüssig

Komplett neu gebaut wurden in Deutschland ohnehin nur vergleichsweise wenige Strecken. Im Gegensatz zur RENFE hat die Deutsche Bahn ihre Hochgeschwindigkeitszüge weitgehend in das bestehende Verbindungsnetz integriert, die schnellen Züge fahren hierzulande also meist auf denselben Strecken wie der Regional- und Güterverkehr. Das ist ungleich schwerer zu koordinieren und eine der Ursachen für Verspätungen.

Trotz aller Vernetzung hat auch die Deutsche Bahn die Attraktivität schneller Verbindungen erkannt. Durch den Neubau der Strecke Köln - Frankfurt sank die Fahrzeit 2002 um 50 Prozent auf etwa eine Stunde. In der Folge stieg die Fahrgastzahl auf das Vierfache. Der Neubau der Strecke Hannover - Berlin (bis 1998) sorgte laut Deutscher Bahn für eine fünffach höhere Zahl an Fahrgästen.

Unterstützung für schnelle Verbindungen erhält die DB von der Bundesregierung. Das machte diese zuletzt mit ihrer Unterstützung für das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" deutlich. "Ich glaube, die Bahn muss in neue, moderne Infrastruktur investieren", sagte Kanzlerin Angela Merkel anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Deutschen Bahn. In den Haushalten 2011 bis 2014 hat der Bund für den Ausbau und Erhalt des Schienensystems 3,7 bis 3,8 Milliarden Euro vorgesehen, wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums gegenüber tagesschau.de erklärte. Aus Sicht der Bahn zu wenig: Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln "sind leider nur wenige der dringend notwendigen Ausbauprojekte realisierbar", sagte ein Sprecher.

Dabei fehlt in Deutschland aber vor allem ein "Masterplan" für die Entwicklung der Verkehrswege, kritisiert Wolfgang Fengler, Professor für die Gestaltung von Bahnanlagen an der TU Dresden: Wenn neben einer neuen Bahnstrecke eine neue Autobahn gebaut werde, "dann ist das nicht schlau", sagte er tagesschau.de. Der Bund und die Deutsche Bahn müssten endlich langfristig die gewünschten Rollen für die Verkehrsträger festlegen. Die derzeitige Systematik in der Bundesverkehrswegeplanung "führt nicht zu einem sinnvollen Gesamtsystem".

Wer hat also nun das bessere System? Spanien oder Deutschland? "Wir haben die schnellsten Züge Europas, aber keinen Service", meint Pau Noy vom spanischen Fahrgastverband. Junge Leute würden schon jetzt auf das Flugzeug ausweichen. Grund dafür seien hohe Preise für Fahrkarten und die fehlende Anbindung an das Nahverkehrsnetz. "Während in Deutschland fast alle Ziele mit der Bahn erreicht werden können, ist das in Spanien nicht möglich", so Noy.

Er kritisiert auch die neue Schnellbahntrasse nach Valencia. Während bislang die Züge von Valencia nach Madrid stets durch Albacete fuhren, sei dies künftig nicht mehr der Fall, so Noy: "Bislang gibt es mehr als 20 Verbindungen täglich zwischen Albacete und Valencia, künftig sind es nur noch drei. Ein typischer Widerspruch des spanischen Bahnsystems." Und er hat noch einen weiteren Wunsch: "Die Verantwortlichen in der Regierung sollten endlich aufhören, Bahnhöfe vor die Tore der Städte zu bauen." Gemeint sind damit Städte wie Burgos, Cuenca oder Tarragona. Der neue Bahnhof Camp de Tarragona liegt etwa 15 Kilometer außerhalb. Die Innenstadt ist damit fast so weit entfernt wie der deutsche ICE-Bahnhof Limburg vom ICE-Bahnhof Montabaur."

Mittwoch, Januar 12, 2011

Haute Cuisine

Nach acht Stunden Wehen sollte das seinerzeit mein Mittagessen sein. Ich hab mich wirklich erschreckt, als ich nichtsahnend in Vorfreude schwungvoll die Wärmehaube vom Teller abhob und dieses Viech mich mit seinen toten Augen anschaute!

Dienstag, Januar 11, 2011

Rückblende April 2010

Die Erholung vom Osterurlaub war allerdings schnell verflogen, als wir informiert wurden, dass wir uns für nach dem Sommer eine neue Krippe suchen müssten. Von der damaligen steht mittlerweile kein Stein mehr, nur noch die vielen Orangenbäume im tollen Innenhof. Somit hieß es Einrichtungen anschauen, vergleichen, einschreiben, hoffen.

Natürlich ist alles gut gegangen, die Knirpse haben sich nach dem obligatorischen Eingewöhnungsmonat im neuen Zentrum auch wunderbar zurecht gefunden. Leider ist der Umgang nicht mehr so persönlich, bei 180 Kindern zwischen 0 und 3 Jahren auch nicht verwunderlich. Preis und Betreuungszeiten dafür vorteilhafter, die Annahme bei oder nach Krankheiten allerdings strenger. Das würde mir einleuchten, wenn die Kobolde dadurch wirklich weniger krank wären - was natürlich nicht der Fall ist.

Ende April hat Krümel dann noch die Windpocken nach Hause geschleppt. War zum Glück nur halb so wild, keine Narben und der kleine Bruder wurde auch nicht angesteckt.

Montag, Januar 10, 2011

Rückblende Ostern 2010

Wer behauptet, mit zwei Kindern sei man nicht mehr mobil, hat Unrecht. Oder scheut den organisatorischen Mehraufwand. Je kleiner, desto besser. Je jünger, desto unkomplizierter. Je leichter, desto einfacher zu transportieren und umso mehr erholsames Schlafbedürfnis.

Schon lange stand ein Besuch in Montpellier bei Marianne auf dem Programm, immer kam irgendwas dazwischen. Im April 2010 war es dann endlich soweit: Auto bei Sixt ausleihen, Kindersitze samt Kindern plus Gepäck rein und entweder nachts oder über die Mittagsstunden fahren, dann schläft alles im Fond. Gerne auch Maut für die direkte Autobahn bezahlen, so ist sichergestellt, dass es bei wenig Verkehr schnell vorwärts geht.

Wenn man mit Organisation nicht weiter kommt, ist Improvisation gefragt. Schließlich lässt sich nicht für alle Eventualitäten, die das Leben mit Kindern bereithält, planen. Trotzdem frage ich mich heute: Wie haben wir das damals gemacht? Die fünf Tage? Und dass es wirklich einen Hauch von Urlaub inklusive Erholung hatte, nicht nur Betreuungsstress war? Sie trugen beide noch eine Windel, sie mussten sich im Auto noch nicht übergeben, sie haben beide noch viel geschlafen, Liegen war Pünktchens bequemste Position und er wurde noch voll gestillt. Am letzten Tag hat er allerdings probeweise eine Flasche bekommen, damit wir sicher sein konnten, dass er die am nächsten Tag zum Start in der Krippe nicht verweigert.

Spazieren durch Montpellier

Noch mehr Angst als Freude auf dem Karussell

Spielgefährte Ismael

Vier schlafende Mäuse... so einfach kanns sein.

Stärkung am Morgen auf der Terrasse

Auf ins Landhaus

Ausgrüstet mit Mitbringseln vom lokalen Markt

Streifzug durch die Cevennen

Die beste Aussicht genießen

Mariannes kleines Landhaus

Sonntag, Januar 09, 2011

Rückblende März 2010

Schnappschüsse aus dem letzten Frühjahr.

Pünktchen: Der geborene Kasper...

und ...

Clown.

Fitnesstraining am Strampelcenter

Fertig machen...

für den...

Spaziergang.

Und danach zufrieden ausruhen.

Stolzer Papa!

Mittwoch, Januar 05, 2011

Und was war mit der Sendepause?

Ich will ehrlich sein, alles zugeben, mich schuldig bekennen. Natürlich ist es nicht so, dass ich von heute auf morgen keine Zeit mehr hatte zum Schreiben, zum Verfassen, zum Dokumentieren. Es war vielmehr ein schleichender Prozess. Anfangs nahm ich mir vor, alles nachzuholen, zu berichten was Aufregendes passiert war. Ein Ding der Unmöglichkeit. Dann sammelte sich soviel an, dass ich gar nicht mehr wusste, wo ich anfangen sollte, was es wirklich wert wäre, hier noch erwähnt zu werden. Im Chaos bin ich abgetaucht und sagte lieber erstmal gar nichts mehr... Hinzu kamen natürlich viel Arbeit, monatliche Reisen, noch mehr Forschung und die Knirpse. Einen Zeiträuber darf ich allerdings nicht unterschlagen: Weniger Facebook und mehr Blog!

Dienstag, Januar 04, 2011

Neues Jahr, neues Glück

Da ist es, das neue Jahr
und ich bin hier wieder startklar.
Mit Vorsätzen gespickt
gehts auf zu bekannten Zielen.
Weil die Uhr doch Tag und Nacht tickt
gilt es keine Zeit zu verlieren.
Uni, Arbeit, Family -
Langeweile gibts hier nie!

Montag, Januar 03, 2011

Piff, paff, puff - sauber die Luft?

zitiert von www.tagesschau.de

"Es ist das strengste Rauchverbot in Europa: Bis jetzt ziemlich locker gehandhabt, ist seit heute in Spanien das Rauchen nicht nur in Bars und Kneipen verboten, sondern teilweise sogar unter freiem Himmel - etwa auf Schulhöfen und in Innenhöfen von Krankenhäusern. Die Spanier reagieren gespalten.

Massimo ist richtig sauer. Er steht an einer Ampel, mit der Zigarette in der Hand und kann sich über das neue Anti-Raucher-Gesetz in Spanien gar nicht genug aufregen. "Wir sind hier in einem Land, wo schon 15-Jährige Kokain konsumieren; und dann so etwas, das ist doch total absurd. Klar, dass man verbietet, in öffentlichen Gebäuden zu rauchen, aber in einer Bar, total absurd." Und auf die Frage, ob er sich als Bürger zweiter Klasse fühle, zuckt er erst mit den Schultern, zieht an seiner Zigarette und stapft zornig weiter, kommt dann noch mal zurück und sagt: "Klar ist das so, man hat das Gefühl, der Tabak ist an allem schuld hier, am Terrorismus, an der Arbeitslosigkeit, an allem eben."

Mit der neuen Regelung setzen sich die Spanier an die Spitze der Rauchverbote in Europa. Rauchen ist in Zukunft weder in Gaststätten oder Bars noch etwa in eigens dafür benannten Räumen erlaubt. Es wird auch in Restaurants und Kneipen verboten, genauso wie in Klinik-Innenhöfen, vor Krankenhäusern und auf Spielplätzen, dazu gilt weiter wie bisher ein Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden.

Bei José Luís, einer Bar, sitzen morgens schon die ersten Gäste. Der Kellner mag nichts sagen zum neuen Gesetz. Da müsse er sich erst mal einlesen, meint er, was das genau bedeute, aber ein Gast sagt: "Wir sind tolerante Nichtraucher." Und draußen auf der Straße bleibt die Stimmung geteilt: Einer meint im Vorbeigehen: "Super, weniger Rauch, mehr Gesundheit!" Ein anderer sagt: "Soll doch jeder rauchen, wo er will." Und Xavier, der vor einem Jahr aufgehört hat mit dem Rauchen, meint, das Gesetz sei vielleicht ein bisschen streng und eine schrittweise Einführung wäre besser gewesen. "Klar ist jedenfalls, dass der Mentalitätswechsel hier sehr langsam sein wird", ist er sich sicher.

Für deutsche Touristen wird sich natürlich auch einiges ändern, aber immer hin am Strand wird das Rauchen laut Auskunft des Gesundheitsministeriums weiter erlaubt bleiben, Hotels können separate Raucherzimmer ausweisen. Der spanische Hotel- und Gaststättenverband kritisiert die neue Regelung als viel zu hart und erwartet Umsatzeinbußen von mindestens fünf bis zehn Prozent. Die Tabaklobby spricht gar davon, die Raucher zu Bürgern zweiter Klasse zu machen. Doch die Zahlen sind beachtlich, immer noch sterben nach offiziellen Angeben mehr als 53.000 Menschen jährlich in Spanien an den Folgen des Tabakkonsums.

Und weil natürlich alle wissen, auch die Raucher, dass Rauchen nicht gesund ist, ist vielleicht die Haltung von "Pepi" die pragmatischste. Auf die Frage, was sie von dem neuen Gesetz halte, sagt sie lächelnd und gut gelaunt: "Das ist sehr fatal, weil ich ja Raucherin bin", sagt dann aber: "Für die Gesundheit ist es natürlich besser, und deswegen muss man es am Schluss respektieren." Und so werden sich auch die Spanier wohl irgendwann daran gewöhnen, ein Land von Nichtrauchern zu werden."

Sonntag, Januar 02, 2011

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